Karin

 
Dieser Bericht ist von Karin (15.02.2004)
 
Hallo!
Ich habe vor einer Woche mein zweites Kind zur Welt gebracht und wollte kurz schreiben, welche Erfahrungen ich mit meiner Kotzerei gemacht habe. Vielleicht kann das eine oder andere ja einer anderen Frau helfen?
In meiner ersten Schwangerschaft habe ich anfangs 10 kg abgenommen und es war mir ständig übel... Die Brecherei hat sich zwar zum Ende der Schwangerschaft vermindert, aber ein- bis zweimal pro Woche war immer noch "drin" (und natürlich ohne Vorankündigung...). Zwischen den beiden Schwangerschaften habe ich mich dann mit der ganzen Geschichte beschäftigt, denn wir wollten auf jeden Fall ein weiteres Kind, aber mit Kind das Ganze wieder war mir eine Horrorvorstellung (das war es natürlich auch ohne, nur wer kümmert sich um den "Großen" mit 2 Jahren??). Was ich jetzt schreibe, gilt für mich, ich möchte niemandem zu nahe treten, denn ich weiß, dass oft "auf Psycho" gemacht wird und das hilft dann aber auch nicht. Zwischen den Schwangerschaften bin ich durch Gespräche unter anderem darauf gekommen, dass ich ein Problem mit dem Dickwerden in der Schwangerschaft habe. Ich habe sowieso immer etwas Gewichtsprobleme (deshalb kam ich auch um die Infusion herum, weil ich genug "Polster" hatte) und mit meinem "Frauenkörper". In der ersten Schwangerschaft wurde ich auch oft angesprochen, dass ich ja abgenommen hätte und man gar nicht sehe, dass ich schwanger sei etc. Ich hab' das perverserweise als Kompliment gesehen und war stolz, wenn keiner merkte, dass ich schwanger war(so weit ist unsere Gesellschaft...).

Als mir dieser Mechanismus aufgegangen war, habe ich einen Seelsorgekurs gemacht und bin auch noch privat zu einer erfahrenen Seelsorgerin. Mit Jesu Hilfe habe ich angefangen mein Selbstbild zu korrigieren (ich bin noch nicht ganz durch, aber ich arbeite daran...). Zudem begann ich mich "gesünder" zu ernähren. Weniger Zusatzstoffe im Essen - sprich: mehr selbst gekochte Speisen.

Dann wurde ich (geplant, wie auch beim ersten Mal) schwanger. Es war von Anfang an nicht ganz so schlimm, wie in der ersten Schwangerschaft. Diesmal konnte ich z.B. Sprudelwasser trinken, was in der ersten SS nicht möglich war. Gekotzt habe ich totzdem recht viel (über den Tag hinweg, nachts ging es mir gut). Ich hatte mir vorgenommen, alles zu machen, was irgendwie "hilft" und auch vor Medikamenten nicht so panische Angst zu haben. Vomex Zäpfchen haben mich nachts mit Superdurchfall aus dem Bett gejagt, deshalb habe ich sie wieder abgesetzt. Homöopathie und Akupunktur hat nur dem Geldbeutel der Ärztin genutzt, mir leider nicht... Allen Ratschlägen zum Totz (Calcium ist wichtig in der Schwangerschaft!!) habe ich weitgehend auf Milchprodukte verzichtet (ich finde gekotzte Milch einfach das Schrecklichste...).
Zusätzlich bin ich zu einer Krankengymnastin gegangen, die Akupunktmassage nach Penzel (APM) gemacht hat. Das hat mir zeitweise etwas Linderung verschafft. Ich habe gelesen, dass es manchen Frauen total helfen soll. Wichtig ist, dass man eine(n) Therapeut(in) hat, der/die sich mit Schwangerschaft auskennt. Bei einem Hormontest kam heraus, dass ich eine leichte Unterfunktion der Schilddrüse habe (hatte ich vor der SS nicht). Nachdem ich das Medikament L- Thyroxin 50 verschrieben bekam, ging es mir etwas besser mit der Brecherei (das war etwa 22. Woche). Leider wird der erste Test nicht von der Kasse gezahlt, obwohl eine unbehandelte Unterfunktion der Schilddrüse sich auch negativ auf das Ungeborene auswirken kann.
Vitamin B- Spritzen hat mir dann meine Hebamme empfohlen (Medivitan: B6, B12, Folsäure). Da habe ich auch jede Woche eine bekommen (zahlt die Kasse natürlich auch nicht...). Ich habe dann gehört, dass auch Progesteronmangel eine Ursache sein kann. Eine Äztin verschrieb mir dann "Progestogel", das ich über die Haut zuführte. Hier hatte ich aber nicht das Gefühl, dass es mir hilft. Angeblich soll es anderen Frauen aber geholfen haben. Ein weiterer wichtiger Punkt war für mich der Schlaf. Ich musste immer so um 21.00 Uhr ins Bett gehen und am Morgen nach dem Aufwachen noch eine Stunde liegen bleiben (jeden Tag zur gleichen Zeit). Wenn ich zu spät ins Bett bin, hat sich das mit Kotzerei am nächsten Tag gerächt. Nach der Zeitumstellung hab ich ein paar Tage gebraucht, bis alles wieder im Lot war. Mittags schlafen hat sich dagegen nicht bewährt, danach war mir dann wieder übler... Außerdem musste ich lernen, Hilfe anzunehemen. Ich habe mich und meinen Sohn "bekochen" lassen und mein Mann hat viel im Haushalt gemacht.... Jetzt ist die SS endlich rum und als "Entschädigung" halte ich nun ein kleines Wunder in Form meines zweiten Sohnes im Arm.

Viele Grüße und alles Gute

Karin