Annett

 
Annett berichtet von ihren 3 Schwangerschaften.Sie ist gerade wieder schwanger und hofft sehr,dass es gut geht (06.07.2006)
 
Hallo Chrissi,

Einen ganz großen Dank für eure Seiten. Ich weiß noch genau, wie ich während der zweiten Schwangerschaft den Bericht von gelesen habe und mir so richtig eine Last runtergepurzelt ist, dass ich doch noch normal denke und fühle.


Als ich im März 2000 schwanger wurde gab es erst einmal pure Freude. Meine Mutter fragte mich, ob mir schlecht sei, worauf ich antwortete: nee wieso?
Nach einer weiteren Woche verstand ich die Frage. Mir war übel, übel, übel.
Ich war damals im Referendariat und musste mich irgendwie in die Schule schleppen, mir wurde gedroht, dass bei zu vielen Fehlzeiten das Jahr zu wiederholen sei. Ich weiß heute nicht mehr, wie ich das schaffte. Die Schüler waren sehr verständnisvoll, der Unterricht überaus mies und von anderen Lehrern durfte ich mir Sprüche anhören wie: meiner Frau war nie schlecht, was ich nur habe. Ungefähr in der 18. Woche war der Alptraum vorbei und mir ging es gut. Tabea kam im Dezember mit 3750g zur Welt.

Als Tabea 9 Monate alt war, wurde ich wieder schwanger. Von ungefähr der
7.-18 Woche wieder der Alptraum, schlimmer als beim 1. Mal. Durchfall, Erbrechen, Krankenhaus, herumvegetieren im abgedunkelten Zimmer. Keiner kam mit meiner Krankheit zurecht. Sogar mein Mann wollte mich aus Überforderung zum Psychiater schicken. Glücklicherweise kam er dann auf die Idee, im Internet zu forschen und fand eure Seiten. Das hat uns wirklich geholfen.
Ich erfuhr, dass ich nicht alleine bin und mein Mann konnte nun viel verständnisvoller mit mir umgehen. Franziska kam im Juli 2002 mit 3950 g auf die Welt.

Vor einem Jahr dann die dritte Schwangerschaft. Pünktlich um die 7. Woche extreme Übelkeit. Wir hatten glücklicherweise einen Arzt gefunden, der mir Infusionen zu Hause legte. Außerhalb der Kindergartenzeiten wurden die Kinder durch eine Familienhelferin betreut. Wir haben dafür ordentlich Geld gezahlt, aber das war es uns wert. Ende der 18. Woche bin ich nichtsahnend zur nächsten Vorsorgeuntersuchung, mir war immer noch schlecht. Dort wurde festgestellt, dass das Kind nicht mehr lebte. Ich hatte ungefähr drei Wochen ein totes Baby im Bauch ohne etwas zu merken. Es war ein Schock nach all dem Erbrechen und nicht mehr leben wollen usw. Warum der Fötus gestorben ist, konnte nicht geklärt werden. Umonst war es trotzdem nicht. Wir sind recht gläubig und haben in der Folgezeit unheimlich viel Trost erfahren der über unseren menschlichen Verstand hinausging.

Genau ein Jahr später, also heute, bin ich wieder schwanger (6. Woche).
Schlecht ist mir noch nicht. Doch abends kommen die Panikattacken. Wie geht es weiter? Ich litt zwar bisher?nur? bis zur 18. Woche an dieser extremen Übelkeit aber dafür so extrem, dass mir das Reden schon zu anstrengend war und Lebensfreude nichts mehr mit meinem Leben gemein hatte. Sollte jemand die Seite lesen, der Christ ist, für Gebet wäre ich sehr dankbar.

Ansonsten denke ich, es spielen genetische Faktoren eine große Rolle, Meiner Mutter und Oma mütterlicher Seite ging es wie mir. Annett