Bernadette

 
Bernadette hat ein Kind und w?nscht sich ein zweites. Zu Beginn ihrer Schwangerschaft hat ihr Zofran geholfen, gegen Ende leider gar nicht mehr (12.10.2009)
 
Meine Geschichte ist zwar schon ein bisschen hin, aber irgendwie will ich erst jetzt wieder daran denken, da wir ein zweites Kind planen.

Wir planten unser Kind schon lange, allerdings liess es sich Zeit. Da ich mit der Temperatur-Methode versuchte schwanger zu werden, ging ich davon aus, dass die Temperatur über 37°C steigen müsste, wenn ich schwanger bin. War bei mir allerdings nicht so, weshalb ich nicht bemerkte, dass ich schwanger war. Als mir dann am 17. September extrem schlecht wurde und ich überfällig war, machte ich einen Test, da war ich bereits in der 7ten Woche. In der 7ten Woche war mir zwar extrem schlecht, aber ich musste nicht erbrechen. Dies änderte sich in der 8ten Woche, ich dachte an eine Grippe. Nach drei Tagen erbrechen ging es mir etwas besser, allerdings schrieb mich die Frauenärztin vorsichtshalber doch noch für eine weitere Woche krank. Einige Tage später gings dann mit dem Erbrechen weiter und eine Woche später konnte ich nicht mehr.
Die Frauenärztin wies mich zur Erholung ins Krankenhaus ein. Dort erbrach ich weiter, hatte aber durch die Infusionen weniger Angst, dass das Kind beeinträchtigt wurde. Nach 10 Tagen wollte ich unbedingt nach Hause. Das Essen im KHaus war einfach eine Katastrophe und ich fühlte mich nicht wohl. Mit vielen kleinen Hilfsmitteln brachte ich mich soweit, dass ich nicht mehr erbrechen musste und wurde entlassen (20. Oktober).
Mein Mann hatte gerade Ferien (wir mussten unsere Amerika-Reise absagen, da ich im KHaus war) und wir nahmen alles ganz langsam, unternahmen nicht viel. 4 Tage zu Hause und es ging wieder los mit dem Erbrechen. Nach drei Tagen ohne Essen und mit Blut im Erbrochenen gab ich auf und ging wieder ins KHaus. Dort wurden unzählige Tests gemacht um auszuschliessen, dass das Erbrechen wirklich von der Schwangerschaft kam. Diese Tests waren eine unglaubliche Tortur. Ultraschall von allen Organen wenn man einfach nur in Ruhe gelassen werden will, weil einem so Übel ist, dazu eine Magenspiegelung etc... Gefunden wurde nichts, dafür bekam ich Zofran und die dringende Bitte, einen Psychiater beizuziehen, was ich aber nicht wollte.
Nach drei Wochen durfte ich wenigstens über das Wochenende nach Hause. Ich hatte 12 kg abgenommen. Wenigstens konnte ich an einigen wenigen Tagen wieder etwas essen, aber erbrechen musste ich eigentlich jeden Tag. Das lange Warten auf den Abend, wenn mein Mann zu Besuch kam, war extrem anstrengend. Man war praktisch den ganzen Tag alleine mit den Gedanken. Obwohl ich nie an Selbstmord dachte (so viel Aufwand..) wäre es mir absolut egal gewesen jetzt in diesem Moment zu sterben. An eine Abtreibung habe ich aber nie gedacht.
Am 17. November durfte ich wieder nach Hause. Allerdings musste ich bereits an diesem Tag wieder vermehrt erbrechen, aber ich wollte am Geburtstag nicht im KHaus sein. Ein paar Tage später war ich wieder am Ende und ging freiwillig zurück. Drei Wochen wieder das selbe, Infusionen, erbrechen. Wenigstens war ich dieses Mal in der Abteilung für Wöchnerinnen, das war einiges interessanter als die Gynäkologische Abteilung, wo praktisch nur alte Frauen mit Blasenproblemen waren.
Anfangs Dezember gin es mir etwas besser und ich durfte nach Hause. Das Erbrechen liess nicht auf sich warten und dieses Mal war es so stark und hielt 10 Tage an, ohne nachzulassen und ohne etwas zu Essen, dass ich dachte ich sterbe jede Minute. In der Zwischenzeit bekam ich künstliche Nahrung über einen Venenkatheter, da die Ärztin mich nicht dazu bringen konnte, wenigstens etwas zu trinken. Wie auch, fragte ich mich, wenn doch alle 10 min wieder alles hoch kam?!
Diese 10 Tage waren das Schlimmste, was ich je erlebt hatte. Komischerweise musste ich in der Nacht nicht erbrechen, dafür den Tag durch praktisch alle 10 Minuten. Meine Speiseröhre und mein Magen schmerzten extrem und waren wund. Mit der künstlichen Ernährung nahm ich wenigstens wieder etwas zu.
Nun liess ich mich auch auf eine psychologische Betreuung ein und fing mit Hypnosetherapie an, was zu helfen schien. Ich konnte meinen Magen beruhigen und langsam ging es mir besser.
Vor Weihnachten wurde die künstliche Ernährung entfernt und einen Tag später fing das Erbrechen wieder an. Ich durfte am Weihnachtstag nach Hause und musste alle 30 min erbrechen. Aber ich WOLLTE jetzt einfach zu Hause bleiben.
Am nächsten Tag machte mir meine Mutter Babynahrung an und ich versuchte, wenigstens Brei zu mir zu nehmen. Langsam wurde das Erbrechen weniger und ich schöpfte Hoffnung.
Übel war mir zwar immer noch, aber das Erbrechen ging zurück. Nun bekam ich von der Frauenärztin die Nummer einer Ernährungsberaterin, mit welcher ich gezielt Dinge essen sollte, damit ich zunahm.
Dies ging eigentlich recht gut. Ich schlief nun mindestens bis um 11 Uhr, wo die Übelkeit am Schlimmsten war. Dann ass ich zu Mittag, und am Nachmittag immer wieder kleine Happen. Am Abend ging es mir am Besten und viel wollte ich gar nicht ins Bett, weil ich wusste, dass es mir am Morgen wieder übel war.
Erbrechen musste ich manchmal Abends, manchmal morgens, aber nicht mehr regelmässig.
Ab Woche 36 war klar, dass mein Baby in Beckenendlage war und ich war ziemlich sicher, dass es sich nicht mehr drehen würde. Also wurde ein Kaiserschnitt-Termin vereinbart, da ich nicht in Steisslage gebären wollte, ich war ja sowieso extrem geschwächt.
Meine Tochter hat sich dann nicht an den Termin gehalten und kam einen Tag früher als geplant, so dass ich trotzdem noch Blasensprung und Wehen erleben durfte. Über den Kaiserschnitt war ich aber extrem froh und sobald meine Tochter hier war, war die Übelkeit verschwunden.

Ich hoffe schwer, dass es eine einmalige Sache war und meine zweite Schwangerschaft nicht so wird, aber falls es doch so wäre, hoffe ich einfach, dass ich besser gerüstet bin. Ich weiss auch, dass ich sofort wieder mit Hypnosetherapie arbeiten würde, welche ich nun selbst anwenden kann.

Liebe Grüsse
Bernadette