Natalia

 
Natalia hat w?hrend ihrer Schwangerschaft 6 MONATE im Krankenhaus verbracht.Sie hat in der Schwangerschaft 11 kg abgenommen und nachher 30 kg wieder zugenommen. Sie ist gl?ckliche Mutter einer s??en Tochter und w?nscht sich ein zweites Kind. (26.10.2009)
 
Ich habe dieses Forum vor eineinhalb Jahren entdeckt, als ich mit meiner Tochter eine heftige HE Schwangerschaft hatte! Ich habe immer mal wieder drin gelesen, aber ich konnte mich nie überwinden hier auch mal was zu schreiben, weil ich bei jedem Versuch in Tränen ausgebrochen wäre, weil die Erinnerungen so weh tun! Aber jetzt ist es Zeit:
Ich möchte meine Geschichte nur kurz zusammengefasst erzählen (ich versuchs zumindest), weil sie wahrscheinlich viele von euch genauso erlebt haben:

Mein Mann und ich haben uns immer Kinder gewünscht, weil wir uns ein Leben ohne nicht vorstellen konnten. Meine FÄin diagnostizierte allerdings eine Zyklusstörung und machte uns wenig Hoffnung. Daraufhin ließen wir es darauf ankommen und hörten auf zu verhüten. Nach einem halben Jahr wurde ich schwanger und die Freude war riesig! Bis zur 8 SSW ging es mir sehr gut. Ich habe damals noch studiert und stand kurz vor meinem Staatsexamen und meiner Diplomierung. Danach kam ganz plötzlich die Übelkeit. Sofort auch mit Erbrechen. Anfangs so 5 mal am Tag?das steigerte sich innerhalb weniger Wochen zu 30-40mal am Tag. Es folgte ein Krankenhausaufenthalt von über 6 MONATEN!!! Mit wenigen Unterbrechungen von 2 Tagen für ein Wochenende oder so, die endeten aber immer wieder im Krankenhaus. Während der harten Zeit entgleiste mein Elektrolyte-Haushalt total. Hinzu kam, dass ich irgendwann nur noch schwarze Flüssigkeit erbrach, weil ich zeitweise wochenlang nichts essen konnte und nicht trinken und nur noch saure schwarze Gallenflüssigkeit kam. Davon entzündete sich die Magenschleimhaut und ich bekam schreckliche tagelang dauernde Magenschmerzen. Durch die wochenlange Ernährung über den Tropf entzündeten sich alle 2 Tage die Venen, sodass die Katheter jeden zweiten Tag neu gelegt wurden. Zudem vertrugen die Nieren die künstliche Ernährung irgendwann nicht mehr. In den schlimmsten Phasen bekam ich kurzzeitig Diazepam zur Beruhigung, ich hatte einmal eine Art Nervenzusammenbruch und erhielt daraufhin Tavor, um nach 5 Tagen Schlaflosigkeit endlich mal zu schlafen, das ließ ich aber nach einer Woche auf meinen Wunsch absetzen, weil ich Angst hatte, es könnte dem Baby schaden. Während der Zeit habe ich nie an Abtreibung gedacht aber es hat meine Einstellung zum Leben eindeutig verändert. Während der Zeit hat mir mein Mann unglaublich beigestanden. Ohne ihn hätte ich mir vielleicht etwas angetan, aber er war ein Engel! Hat sich um alles gekümmert, nichts Belastendes an mich herangelassen. Unsere Beziehung ist seit dem noch tiefer und inniger geworden. Auch meine Mutter war mir eine Stütze. Aber das wars auch schon. Meine Freunde waren zwar betroffen aber sie haben nie wirklich verstanden, wie absolut schlecht es mir auch psychisch ging. Meine Schwiegerfamilie hatte auch sehr wenig Verständnis und war sehr unverschämt. Statt mir beizustehen, wurde mir vorgeworfen, ich sei schwach und ich wolle das Baby nicht und ich soll mich nicht so anstellen. Ab dem 8 Monat ging es mir besser, ich erbrach nur noch 2-3 mal am Tag, musste aber weiterhin regelmäßig essen, um nicht zu Erbrechen und habe bis zur Geburt Vomex genommen. Wir hatten eine ganz wundervolle Hebamme, die mich auch vor der Geburt betreut hat. Ich habe noch bis zum Tag der Geburt gekotzt. Ende November 2008 kam dann unser Sonnenschein, unsere wundervolle Tochter zur Welt. Ich glaube die grenzwertigen Erfahrungen in der SS haben mich unglaublich willenstark gemacht. Die Geburt verließ kompliziert: 1 Woche vor dem Termin setzten die Wehe ein, der MuMu war bei 4 cm, dann hörte alles wieder auf. 2 Wochen später (also eine Woche nach Termin) kam nach 22 Stunden Wehen endlich meine Tochter. Trotz der langen Wehen und einem Dammschnitt 3. Grades habe ich die Geburt als fast schmerzfrei empfunden, weil meiner Meinung nach der Geburtsschmerz nichts ist gegen die schrecklichen Leiden in der SS! Ich habe die Geburt ohne Schmerzmittel, ohne Schreien oder Ausrasten überstanden, weil ich mich so so so sehr auf unser Kind gefreut habe und auch darauf, dass das Kotzen endlich aufhört. Und darauf bin ich richtig stolz. Das alles hat mich sehr stark gemacht, um für meine Familie einzustehen!
Jetzt nach fast einem Jahr keimt in mir langsam der Wunsch nach einem zweiten Kind. Ich wünsche mir vor allem für meine Tochter ein Geschwisterchen (vielleicht in 2011). Mein Mann kann sich das noch nicht vorstellen. Ich habe in der Zwischenzeit mein Diplom gemacht trotz Säugling zu Hause und genieße jetzt endlich völlig unbeschwert und ausschließlich die Zeit mit meiner unglaublich süßen Tochter! Ich möchte, sobald ich abgestillt habe, alle möglichen medizinischen Ursachen abchecken lassen, die für HE verantwortlich sein könnten: Helicobacter und so weiter?

Vielen Dank für diese Homepage! Sie hat mich sehr getröstet! Und auch viel geholfen, um nach der Schwangerschaft alles zu verarbeiten!

Liebe Grüße

Natalia



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