Meine Gedanken zum Einfluss von Magensäure u. Leberfunktion

mara @, Samstag, 05. November 2016, 16:22 (vor 2723 Tagen)

Hallo Zusammen,

lange war ich nicht mehr in diesem Forum - ich gebe zu, es deprimiert mich einfach. Ich finde es aber großartig zur Recherche und um zu Überlegen, was man bei der nächsten Schwangerschaft anders machen könnte.
Ich habe 2 Kinder, bei beiden hatte ich HG bist etwa zur Mitte der Schwangerschaft, bei beiden sehr starke Übelkeit mit wenig Erbrechen; Beim ersten Kind habe ich auf MCP-Infusionen recht gut angesprochen, beim zweiten hat nix geholfen (auch Zofran und Odanosedron nicht). Beim zweiten Kind hatte ich auch noch zusätzlich für etwa 4 Wochen übermäßigen Speichelfluss oder eine Abschluckstörung. Das war vielleicht ätzend. Essen ging bei meinem zweiten Kind etwas besser (aber nur sehr wenige Nahrungsmittel), Trinken war ein Kampf und teilweise bin ich nicht um Infusionen herumgekommen.
Beim ersten Kind habe ich viel Vomex genommen, was mich aber rückblickend psychisch sehr belastet hat. Deshalb habe ich beim zweiten Kind darauf verzichtet.

So - jetzt also wollen wir uns an ein Drittes wagen ...

Beim zweiten Kind lag mein Augenmerk auf "was gibt es alles für Medikamente und Besprechung mit meiner Ärtzin, damit ich sie frühzeitig bekomme". Erfolg gleich null. Ach ja - Osteopathiebeahndlungen hatte ich auch einige ab SS-Beginn.

Jetzt überlege ich dahingehend, warum verflixt nochmal man diese blöde HG entwickelt (da glaube ich ganz stark an die genetische Disposition) und ob man vielleicht irgendwie vorbeugen könnte.

Ich finde es interessant, dass einigen hier das Silicea-Gel hilft/geholfen hat.
Das soll ja Schadstoffe/schlechte Darmbakterien aus dem Darm schleußen.

Ich muss dann noch daran denken, dass ich - wenn ich mich mal übergeben habe - oft noch die Nahrung von 1-2 Tagen vorher gut erkennen konnte. Meine Verdauung lag also auf Eis.

Die Bemerkung von Blauer Himmel hat mich dazu auf einen Gedanken gebracht:
Blauerhimmel, Mittwoch, 18. Mai 2016, 15:12 (vor 171 Tagen) @ Sarah_Sarah

Liebe Sarah!

Ich kann mir gerade nach dem, was Du beschrieben hast, gut vorstellen, dass Silicea hilft. Gerade die Verdauung wird ja so gut unterstützt damit. Und auch für die Säure im Magen scheint es positiv zu sein.

Interessanterweise klappt es mit den säurehaltigen Nahrungsmitteln in dieser Schwangerschaft in Teilen bei mir, während Wasser so gar nicht geht. Das bereitet mir Schmerzen.

Vielleicht haben wir ja ein Zuwenig an Säure im Magen bzw. einen zu basischen PH und deshalb wird die Narung ewig nicht verdaut bzw. nicht "richtig" verdaut.
Dadurch gelangen mehr für den Darm/die Darmflora ungünstige Nachrungsbruchstücke + Schadstoffe in den Darm (Blähungen, Schmerzen) und damit auch mehr Schadstoffe in die Leber. Die ist aber mit den Schwangerschaftshormonen schon gut "beschäftigt" und gerät jetzt evtl. richtig in Schieflage.

Wenn man "viel" trinkt (das ist bei HG ja eher ... hahaha ... relativ), verdünnt sich die Magensäure noch mehr. Vielleicht ist das ein Grund für die Abneigung gegen Getränke?

Das Silicea-Gel bindet Schadstoffe und Krankheitserreger. Damit wird die Leber indirekt entlastet. Die "guten" Darmbakterien profitieren davon vermutlich auch.

Mein "Ansatz" ist jetzt also erstmal eine sanfte Leberreinigung (Avocados 2-3/Woche - mag ich eh; Graipfruitsaft - mag ich eh, Löwenzahnwurzelsaft aus dem Reformhaus, Cucurmin aus selbst hergestellter Kurkumapaste und Mandelmilch) und zusätzlich Probiotika (eher ein teureres Produkt aus der Apotheke mit 10 verschiedenen Stämmen - man gönnt sich ja sonst nix).
Das Gel von Hübner habe ich auch schon da und werden es vorab schon ab und zu einnehmen.

Bei Beginn der letzten Schwangerschaft hatte ich auch ein extremes Verlangen nach Grapefruitsaft - vielleicht war das ja der Grund.

Ich werde bei Gelegenheit (oder evtl. auch gleich) noch was zum Krankheitsbild der Hyperemesis nach A. Rockenschraub abtippen. Fand ich auch interessant und zielt auch in Richtung Leberbeteiligung.

Meine Gedanken zum Einfluss von Magensäure u. Leberfunktion

mara @, Samstag, 05. November 2016, 16:55 (vor 2723 Tagen) @ mara

Ok - ich zitiere mal aus Alfred Rockenschaub, "Gebären ohne Aberglauben - Fibel und Plädoyer für die Hebammenkunst", 3., verb. Auflage 2005;

(der gute A. Rockenschaub ist nicht mehr der Jüngste, dass merkt man an seinen Formulierungen. Er war Leiter der Ignaz Semmelweis Frauenklinik der Stadt Wien von 1965 bis 1985 und hat umfassende Statisken über "seine" Schwangeren geführt (viel umfassender, als alle seine Kollegen damals und vermutlich auch als heute noch)

S. 439,
1.3.3.1. [...] zweiter Absatz, im ersten Absatz geht es um die normale Schwangerschaftsübelkeit.
"Das "zweite Stadium" dieser Anpassungsregulation, eine als Hyperemesis (=übermäßig starkes Erbrechen) bezeichnete Steigerung, kommt in einem entwickelten Land heute insofern nicht mehr vor, als dank der hier gegebenen sozialhygienischen Verhältnisse beizeiten zwar nicht im idealem, aber ausreichendem Maße eine Entlasstung der Frau sichergestellt ist. Noch vor 50 Jahren sind Frauen im Koma einer solchen Hyperemesis gestorben. (Am Anfang meiner Karriere habe ich zwei Fälle von ein einem solchem Koma verstorgenen Frauen erlebt, nachdem sich in katholischem Sendungsbewusstsein befangene Koryphäen anmaßten, das Problem mit ihren geburtsmedizinischen Methoden beherrschen zu können).
Die vorangehnden und die Obduktionsbefunde der im hyperemetischen Coma verstorbenen Frauen von damals gleichen denen, die heute bei mütterlichen Todesfällen in Spätschwangerschaft und Wochenbett unter dem Titel akute Schwangerschaftsfettleber laufen, so präzise, dass man meinen könnte, die Befunde wären abgeschrieben worden. Von akuter Schangerschaftsfettleber spricht man insofern, als man nicht zugeben will, dass man die Warnzeichen, die als Spätgestose bezeichnet werden, nicht erkannte oder bagatellisierte und plötzlich vor jener auch heute noch vielfach tödlichen Komplikation stand, die früher als eclampsia sine eclampsia bezeichnet wurde und mit diversen Leberveränderungen einhergeht. Der Tod erfolgt in solchen Fällen entweder durch massives Versagen zumindest eines so wichtigen Organs wie der Leber und/oder unstillbare Blutungen mangels Blutgerinnung."

Meine Gedanken zum Einfluss von Magensäure u. Leberfunktion

Lilly79, Samstag, 05. November 2016, 17:44 (vor 2723 Tagen) @ mara

Huhu, bin nur ganz kurz hier zwischen stillen, kleinen baden und ins Bett bringen.
Finde deine Theorie mit dem Verdauen aber so interessant! Hatte Phasen in meiner letzten Schwangerschaft da hab ich am Tag bis zu 5 Zitronen getrunken, sonst hätte ich das Wasser nicht runterbekomme. Grapefruit ging auch ganz gut. Stilles Wasser kam nach einem Schluck wieder hoch. Schon eigenartig, dass dass viele so beschreiben...
Wir basteln zwar noch nicht am 3., haben gerade erst Nr 2 bekommen, aber finde es so toll, das ihr es wagen wollt.
Vlg

Meine Gedanken zum Einfluss von Magensäure u. Leberfunktion

Blauerhimmel, Samstag, 05. November 2016, 17:55 (vor 2723 Tagen) @ mara

Liebe Mara!

Das ist wirklich alles sehr spannend!
Ich wünschte, es würde in diesem Bereich tatsächlich mehr geforscht werden.
Leider bin ich heute zu kaputt, um mich gedanklich noch näher damit zu beschäftigen, aber ich wünsche Euch alles Liebe und Gute für die Vorbereitungen! :-)

Toll, dass ihr es trotzdem noch einmal wagen wollt! Was wir Frauen (mitsamt der näheren Familie) alles mitmachen, um die Wunschfamilie zu vergrößern, ist wirklich der Wahnsinn!

Vielleicht magst Du immer mal wieder berichten, wie es Dir mit den Vorbereitungen und im Verlauf ergeht? Das wäre sicher nicht nur für mich sehr spannend und könnte für andere Frauen hilfreich sein!

Liebe Grüße

Blauerhimmel

Meine Gedanken zum Einfluss von Magensäure u. Leberfunktion

mara @, Sonntag, 06. November 2016, 20:10 (vor 2722 Tagen) @ Blauerhimmel

Wenn ich aber lese, dass bei Manchen eine Magensäureblocker zu weniger Übelkeit geführt hat, dann widerspricht das natürlich meiner "Theorie".
Oder es gibt eben doch mehrere Ursachen für HG.

Es würde mich jedenfalls sehr interessieren, wenn noch mehr HG-Frauen saure Getränke gut vertragen haben.

Meine Gedanken zum Einfluss von Magensäure u. Leberfunktion

Natalia, Sonntag, 06. November 2016, 21:28 (vor 2722 Tagen) @ mara

Hallo liebe Mara,

bei mir ist es auch so, dass ich Orangensaft trinken kann und ich habe phasenweise 3 Zitronen am Tag gegessen.
Ich würde aber sagen, es ist genau umgekehrt.
Der Körper von Hypernemesis-Schwangeren ist eher übersäuert!
Warum?
Weil paradoxerweise Zitronen oder "saure" Früchte im Körper basisch wirken, siehe z.B. hier:

http://www.nzz.ch/wissen/wissenschaft/warum-zitronen-im-koerper-basisch-wirken-1.17709625

Das könnte auch erklären, warum viele Schwangere einen Ekel vor Fleisch oder Fisch haben - eben weil diese Lebensmittel sauer wirken im Körper.

LG Natalia

Meine Gedanken zum Einfluss von Magensäure u. Leberfunktion

mara @, Montag, 07. November 2016, 09:04 (vor 2721 Tagen) @ Natalia

Danka, das ist interessant.

Hm - meine "Diät" sah meist so aus, dass ich morgens Milch mit Kellogs Smacks (sowas pappsüßes esse ich sonst nieeeee) und ansonsten oft Salzkartoffeln mit Butter gegessen habe. An viel mehr kann ich mich (neben Kuchen) nicht wirklich erinnern.
Wirkt beides stärker basisch.
Hm ....
Ich muss mal in Richtung übersäuerter Organismus während der Schwangerschaft nachlesen ....
Es wäre dann ja auch logisch, dass Natriumreiche Getränke/Nahrungsmittel sich positiv auswirken.

Meine Gedanken zum Einfluss von Magensäure u. Leberfunktion

mara @, Montag, 07. November 2016, 14:20 (vor 2721 Tagen) @ Natalia

So - ich bin immernoch am recherchieren. Irgendwie hängt alles mit allem zusammen und jedesmal wenn ich denke, ich habe von etwas Relevantem die Fährte aufgenommen, stoße ich wieder auf x Wechselwirkungen mit anderen Dingen.

Was aber die basische bzw. saure Wirkung von Lebensmittel im Blutkreislauf angeht, hat das, denke ich, nichts mit einem möglichen Auslöser von Hyperemesis zu tun (hast Du ja auch nicht gesagt).

Es ist ein bißchen wie mit Henne und Ei ...
Es könnte auch unabhänig von der im Blut dann basischen Wirkung "saurer" Lebensmittel wie Zitrone und co. dennoch von Vorteil für die Verdauung/Magensäure-pH sein. Oder auch völlig irelevant.

Fangen wir mal an:
Z.B. Zitronensaft oder "angesäuertes" Wasser haben evtl. den Vorteil, daß sie eine in Richtung zu basisch kippende Magensäure (also statt pH 1-3 eher 3 oder alkalischer) nicht noch weiter ins basische "schubsen". Allerdings - wirklich sauer ist ja kein Lebensmittel im Vergleich zur Magensäure - sonst würden wir uns ja schon beim herunterschlucken die Speißeröhre verätzen.
Nach der Verstoffwechselung wirken dann solche Lebensmittel bzw. die Mineralstoffe daraus basisch. Allerdings wie genau, ist mir noch schleierhaft. Auch, was das jetzt konkret für Auswirkungen auf die diversen Organe und Hormonsysteme haben soll. Was nicht heißt, dass ich Auswirkungen bezweifle.

Von einer "Übersäuerung" des Blutes von HG-Schwangeren könnte es aber tatsächlich geben, weil sie vermehrt Ketonkörper verstoffwechseln müssen - und zwar, weil sie Hungern und Glukose (aus Kohlenhydraten) nicht zur verfügung steht. Deshalb werden Fettsäuren abgebaut und Ketonkörper entstehen. Wenn zu viele Ketonkörper im Blut sind, kommt es zu einer Ketazidose und der pH des Blutes verschiebt sich in Richtung sauer (weg vom Optimum, was um 7,4 liegt).

Ok - das HG-Schwangere hungern ist nichts neues, dadurch kommt es dann zu einer "Übersäuerung" des Blutes. Vielleicht ist das Verlangen nach im Blut basisch wirkenden Lebensmitteln bzw. Mineralstoffen/Spurenelementen dadurch zu erklären. Oder aber es hat doch etwas mit der schlechten Verdauungsleistung bedingt durch zu basische Magensäure zu tun.
Oder mit nix von beidem.

... gleich gehts weiter

Meine Gedanken zum Einfluss von Magensäure u. Leberfunktion

Natalia, Montag, 07. November 2016, 21:34 (vor 2721 Tagen) @ mara

Ich habe dazu heute auch etwas sehr interessantes rausgefunden, mache aber mal einen neuen Thread auf, weil es in eine andere Richtung geht....

Meine Gedanken zum Einfluss von Magensäure u. Leberfunktion

lunalunett, Dienstag, 22. November 2016, 13:59 (vor 2706 Tagen) @ mara

Hier mal ein kurzer beitrag nur

Hatte kürzlich eine unterhaltung. Eine frau, 2 kinder,kaum übelkeit, ihre mutter vermutlich HG
Spricht gegen die "absolute" vererbung von HG.
Und diese frau,die HG hatte, hatte Leberprobleme!

Ich glaube auch, da ist eine verbindunf, deine posts von der gesose wie fettleber...ist auch sehr spannend.

Aber es ist sicher ne kombi.
Mir ist jetzt in manchen zyklen sehr schlecht,wenn ich meine regel bekomme. Scheinbar dann, wenn kein eisprung erfolgte. Genau wie in einer SS!

Also die hormone...aber auch da spielt die leber wieder eine rolle,was den abbau angeht.

Als vorbereitung waere leberdiagnostik viell mit Heilpraktiker auch gut. Es gibt ausleitungstropfen und leberunterstützendes.
Und viel sport.muskelaufbau ohne ende ;)

Übersäuerung hat eher mit dem gewebe zu tun
Magensäure ist dagegen sehr wichtig.der ph von 1-2 sorgt z.b. dafuer,dass erreger abgetötet werden.
Säurebinder oder protenenpumpenblocker bekämpfen nur symptome..

Glg
Toitoitoi

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