Freude und Angst

Nicole, Trostberg, Mittwoch, 26. November 2003, 10:36 (vor 7429 Tagen)

Vor etwa 1 1/2 Jahren habe ich meinen Erfahrungsbericht an Chrissi geschickt, und dann im Oktober eine gesunde Tochter zur Welt gebracht.
Jetzt bin ich höchstwahrscheinlich wieder schwanger (es fehlt nur noch die Bestätigung vom Arzt), inzwischen in der 6. Woche, eigentlich freue ich mich darüber... aber da ist auch die Angst.
Ich wusste es, bevor meine Tage ausblieben, da ich wieder von heftigem Aufstossen geplagt wurde. Inzwischen wird die Übelkeit langsam aber sicher schlimmer. Übergeben musste ich mich zum Glück noch nicht, aber beim letzten Mal ging es ja auch erst in der 8. Woche los. Besonders zu Denken gibt mir, was ich mit meiner Tochter anstellen soll. Sie ist jetzt 13 Monate alt, wird abends und nachts noch gestillt, etwas, was sie in den nächsten 4 Wochen höchstwahrscheinlich auch nicht aufgeben wird - zumindest nicht ohne 4-5 Schreinächte, die ich dann wahrscheinlich auch nicht durchhalte! Wir haben leider auch keine Verwandtschaft hier - wir wohnen erst seit August 2002 hier in der Gegend. Alle Großeltern sind mind. 400 km entfernt, und mein Mann kann - als Lehrer - keinen Urlaub machen, und auch sonst nicht länger fehlen.
Zum Glück habe ich zu den "harmloseren" HG -Fällen gehört. Ich hab zwar noch beim Kaiserschnitt gekotzt, aber ich hatte zwischen der 15. und der 25. Woche eine fast "kotzfreie" Zeit, dadurch, dass ich auf jegliche Fruchtsäure verzichtet habe, häufig kleine Mahlzeiten zu mir genommen habe und täglich eine Vomex eingeworfen habe. Und ab der 25. Woche habe ich einfach mit meinem Frühstück solange gewartet, bis ich mich übergeben hatte, um es dann "genießen" zu können...
Tja, alles in Allem war es harmlos im Vergleich zu anderen Fällen, aber 2 Wochen lang 15-20 mal am Tag übergeben und eine Woche Klinikaufenthalt kann ich meiner kleinen Tochter nicht antun!!!

Ich bin heilfroh um diese Homepage, und dankbar für das neue Forum!!! Eine tolle Idee.
Vielleicht kann mich ja jemand aufmuntern, wie ich die Zeit mit meiner Tochter rumkriege, oder es hat jemand Tipps und natürlich gedrückte Daumen, dass es nicht so schlimm wird!

Nicole
entschuldigt die Länge, aber ich hab mir gerade einen Stein von der Seele geschrieben...

Freude und Angst

Chrissi ⌂ @, Mittwoch, 26. November 2003, 17:23 (vor 7429 Tagen) @ Nicole

Hallo Nicole,
oh mensch das hört sich nicht gut an.
Also wie kann ich dir /wir dir helfen????
In welcher Gegend von Deutschland wohnst du denn?Vielleicht können wir da eine Hilfe für deine Tochter und dich auftreiben???
Ich kann mir nämlich sehr genau vorstellen,wie es dir geht und da ist es einem nicht so sehr danach sich um eine kleines Kind zu kümmern!!!
Nimmst du denn jetzt schon irgendwelche Medikamente?Kannst du denn überhaupt noch stillen, wenn es dir schon so geht?Ach ich würd dir gerne helfen.
Du kannst dich gerne so oft du kannst melden,vielleicht baut dich das ein wenig auf!!!
Ich drück dir die Daumen und schick dir ganz liebe Grüße
CHrissi

Freude und Angst

Barbara @, Mittwoch, 26. November 2003, 21:44 (vor 7428 Tagen) @ Nicole

Hallo, lies doch mal hier auf der Seite unter "neueste Forschungen". Ich würde mich schleunigst auf Helicobacter untersuchen lassen, ehe es schlimm wird, und, falls Befund positiv, eine Eradikationsbehandlung machen - also ein Antibiotikum nehmen, bis der Keim futsch ist. Gibt Mittel, die man auch in der Schwangerschaft nehmen kann. Immerhin scheint es starke Hinweise zu geben, daß der Helicobacter entscheidend an der Hyperemesis beteiligt ist. Wenn sich das bewahrheitet, kriegen wir dann alle noch'n paar Kinder ;-)? Ich jedenfalls würde nach diesem Rettungsanker greifen, zumal die Untersuchung "Schlauch schlucken" keine Belastung für die Frucht bedeutet. Alles Gute, Barbara

Freude und Angst

Bärbel, Mittwoch, 26. November 2003, 23:12 (vor 7428 Tagen) @ Barbara

Liebe Nicole,

wenn es für dich schon so absehbar ist, dass du furchtbar leiden wirst, wäre es vielleicht hilfreich, sich gleich um eine Haushaltshilfe zu bemühen, d.h schon mal die Formulare bei der Krankenkasse besorgen und mit der zuständigen Sozialstation Kontakt aufnehmen. Und mit deinem Arzt über eine Haushaltshilfe sprechen - die kümmert sich nicht erst bei einem evtl. Krankenhausaufenthalt um dein Kind, sondern ab dem Moment, wo der Arzt das verschreibt - und dann kann schon in deinem Beisein Vertrauen zwischen Haushaltshilfe und Baby aufgebaut werden. Und wenn du etwas entlastet bist, geht es dir vielleicht auch etwas besser.
Meine Kinder (die waren aber schon etwas älter) wurden auch von einer Haushaltshilfe versorgt, als ich mit H.g. im Krankenhaus war. Sie hatten es insofern leichter, als sie ohnehin bis 15.00 im Kindergarten waren.
Noch ein Tipp: Nimm Kontakt mit einer Hebamme auf, die sich auf Akupunktur und Homöopathie versteht. Listen dafür gibt es meist im Internet. Hebammen kommen (zumindest bei Bedarf)ins Haus und haben oft ein ganz glückliches Händchen.
Laß dich nicht unterkriegen!

Freude und Angst

Nicole, Trostberg, Donnerstag, 27. November 2003, 12:26 (vor 7428 Tagen) @ Nicole

Hallo,
erst mal vielen Dank für die guten Wünsche und Tipps.
Wie gesagt, bisher geht es ja noch, ich musste mich immernoch nicht übergeben, heute ist die Übelkeit bisher auch nicht so wild - eigentlich geht es mir heute bisher sogar recht gut. Bisher hilft regelmäßig essen, das schwierige dabei ist, herauszufinden, auf was mein Magen Lust hat. Manchmal stellt sich das erst dann heraus, wenn ich fertig gekocht habe... .
Wer weiß - vielleicht habe ich auch Glück, und es wird diesmal gar nicht so schlimm...(?)
Ich habe vor, mich auf den Helicobacter untersuchen zu lassen, sobald ich erst mal beim FA war, das hat jetzt erst mal Vorrang. Der Termin ist ja bald - zumindest noch vor der 8. Woche, vor der ich (wenn nicht alles anders läuft) vom Übergeben hoffentlich noch verschont werde - wie bei meiner kleinen Maus...
Was ich in jedem Fall nicht schaffe, ist, einen Schlauch zu schlucken! Aber so weit ich weiß, kann man den HP ja auch per Bluttest nachweißen - da gibt es ja sogar einen Selbsttest!

Ich hab zwar Angst, vor dem was passieren kann, aber ich geb die Hoffnung nicht auf, dass vielleicht gar nichts passiert. (Ich war schon immer ehr ein Optimist!)

Danke für eure Wünsche
Nicole

Freude und Angst

birgit @, Freitag, 28. November 2003, 18:13 (vor 7426 Tagen) @ Nicole

Falls du es noch nicht versucht hattest: probiere Akupunktur!! Aber bei einem GUTEN Akupunkteur, da gibts Unterschiede. Ein Forschungsartikel aus Schweden (im Netz) beschreibt, dass bei wirklich SCHWEREN Hyperemesis-Fällen 10 von 17 Frauen zusammen mit Medikamenten schon NACH DER ZWEITEN SITZUNG GEHEILT werden! Naja, geheilt bin ich nicht, aber nach 5 Sitzungen kann ich mit 2x am Tag spucken und einem mittel-leichten Übelkeitsgefühl, der Fähigkeit wieder aufzustehen und mich um meine Tochter kümmern zu können, leben!! Hätte ich nie gedacht. Nach den ganzen Medikamenten-Versuchen habe ich nicht an ein paar Voodoo-Nadeln geglaubt. Aber als ich dachte, die Besserung wäre vielleicht eher biologisch, war ich nach 14 Tagen keine Sitzung wieder wo ich herkam: Bett/Toilette. Die DAK bezahlt neuerdings sogar die Akupunktur-Behandlung bei Hyperemesis-Patienten. Bin nicht bei der DAK aber das ist mir jeden Penny wert!!

Viele Grüße,
Birgit
PS: wegen der H.pylori - Untersuchung schau mal in mein Posting "Untersuchung H.pylori" ;-)

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