Gespräch mit FA wegen Medikamenten...?

StephMeph, Dienstag, 01. August 2017, 20:34 (vor 2421 Tagen)

Hallo ihr Lieben,

ich bin ziemlich fixiert auf die Idee, dass mir Medikamente helfen könnten, eine weitere Schwangerschaft durchzustehen. Als Tipp kommt hier öfters, mit der FA über Medikamente zu sprechen. Meine FA hat mir damals nix empfohlen, auch als ich nachfragte, wusste sie nix. Ich möchte für die nächste SS ungern die FA wechseln, denn ich mag sie und die Praxis und sie liegt nur wenige Meter von unserer Wohnung entfernt (mit Büschen, in die ich kotzen könnte). Ich sollte auch mit ihr über Medikamente reden, bevor ich schwanger bin und es mir elend geht, weil vielleicht kann ich dann nix mehr.

Nur habe ich etwas Angst vor dem Gespräch, am liebsten würde ich mir Aygrax auf eigene Faust holen und dann nehmen. Es gibt von allen Seiten immer soviel Gegenwind was Medikamente für schwangere angeht (mir hat die Apotheke noch nicht mal abschwellende Nasentropfen gegeben als ich schon eine Woche keine Luft mehr wegen einer Nasenebenhöhlenentzündung bekommen habe. Nasentropfen!!). Wie oft bekommt man zu hören, dass Schwangere am besten nichts nehmen? Auch mein sehr geschätzter Psychiater sagte, als ich hochschwanger zu ihm sagte, in der nächsten SS nehme ich Medikamente, da gibt es doch was: nein, Schwangere sollte keine Medikamente nehmen...

Und das nur ein kleiner Ausschnitt an Abwehr die ich erhalten habe. Wie trete ich also dieser Fachfrau entgegen? Was, wenn sie sagt, sie kann das nicht unterstützen, man soll nix nehmen, sie kennt das alles auch nicht? Also das wäre die doofe Reaktion. Ich kenne mich ja auch nicht richtig aus, auch wenn ich mir gut was anlesen kann.

Mag mir jemand dazu einen Tipp geben? Ich will schwanger werden, aber ich brauch Medikamente als Rettungsanker.

Danke!

Gespräch mit FA wegen Medikamenten...?

Bonsai, Mittwoch, 02. August 2017, 10:10 (vor 2421 Tagen) @ StephMeph

Hallo,

Ja, Deine Erfahrung stimmt mit meiner überein: Unwissen und auch die Unfähigkeit sich in Hyperemesis einzufühlen ist gerade im medizinischen Bereich weit vertreten.

Einige Userinnen hier haben sich daher eine Mappe mit Informationen angelegt, die sie mit ihren Fachärzten besprechen.

Ich persönlich würde Behandler auf diese Internestseite verweisen, da gibt es einen Flyer für Ärzte: http://www.hyperemesis.de/Hyperemesis-Infoblatt_fuer_Aerzte.pdf

Außerdem gibt es mehrere Links, wo sich Ärzte informieren können

http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=36523

http://www.embryotox.de/

http://www.hyperemesis-hilfe.de/

Wichtig ist, dass Du nicht fragst, sondern Deine Erfahrungen und Erwartungen besprichst:
also: "Ich benötige (zB ein Medikament, eine Bescheinigung, Akkupunktur)" und "Können SIe sich vorstellen, dass wir zusammenarbeiten können, oder muss ich mir einen anderen Arzt suchen?" Hilfreich ist es, eine Vertrauensperson mitzunehmen, oder eine Kopie der letzten Krankenunterlagen.

Ich hatte vor meiner ersten Schwangerschaft eine HNO-Ärztin, die mir mein Asthmamedikament verweigerte mit der Begründung, dass Schwangere keine Medikamente nehmen dürfen. Ich bin dann nicht mehr zu ihr, habe mehrere Jahre still gelitten, weil ich mich nicht getraut habe mein Medikament zu nehmen - meine Beschwerden wurden immer schlimmer ! Irgendwann suchte ich mir eine neue Ärztin, die mir dann ganz entrüstet sagte, "natürlich müssen Sie in der Schwangerschaft Medikamente gegen Ihr Asthma nehmen!"
Also wenn Dein Arzt da komische Bemerkungen macht, versuche einen neuen zu finden!

Gespräch mit FA wegen Medikamenten...?

StephMeph, Dienstag, 08. August 2017, 12:08 (vor 2415 Tagen) @ Bonsai

Hey,

danke für deine Antwort (ich dachte, ich hätte bereits geantwortet...). Du hast Recht, es ist eine Einstellungssache. Ich hab mir nun viel angelesen und werde dann nicht bitten, sondern nur informieren. Sie sollte das dann wohl auch hinnehmen, sie ist eigentlich eine ganz vernünftige Frau.

LG,
Stephanie

Gespräch mit FA wegen Medikamenten...?

mara @, Freitag, 04. August 2017, 14:00 (vor 2419 Tagen) @ StephMeph

Hallo Steph,

meine FA kannte sich bei meiner ersten HG-SS auch nicht aus, hat Vomex verschrieben, Infusionen mit Kochsalzlösung gemacht und war sehr freundlich.
Geholfen hat das leider nicht.
Der Cousin meines Mannes hat mir dann glücklicherweise Infusionen mit Paspertin gegeben (MCP), die (bei der ersten SS, und nur da) gut geholfen haben. Für längstens 12h.... naja.

Vor der zweiten SS habe ich mit ihr den ganzen möglichen Medikamentenkatalog besprochen (Agyrax besorge ich selbst, habe es aber gesagt; ist ja auch nach wie vor lt. embryotox das Mittel der Wahl. Ich weiß gar nicht mehr, ob ich ihr auch die Seite von embryotox ausgedruckt habe auf der steht, daß sich Ärzte dort telefonisch beraten lassen können).

Zofran, zwei andere "Schlafmittel" (Vomex wollte ich nicht mehr nehmen), Paspertin-Infusionen ... und dann noch anderes Zeugs wie Ingwertropfen und Co..
Alles ausprobiert. Sie hat mir schon vor der SS zugesagt, daß sie es mir verschreibt und das auch sofort getan.
Außerdem, daß sie mir in der Praxis ambulant Infusionen legt und wenn ich diese vertrage (da war der Gedanke da, daß Medis beigemischt werden), sie ein Rezept ausstellt und meine Hebamme mir dann diese Infusionen auch zu Hause legen kann.
Sie war wirklich großartig, obwohl sie sich in der ersten Schwangerschaft noch nicht auskannte. Und ich inzwischen ihre zweite HG-Schwangere.

Also nur Mut.
Wenn sie aber zögerlich wirkt oder gar ablehnend, dann weißt Du wenigstens, woran Du bist (und kannst versuchen, einen neuen Arzt zu finden - das ist hier ziemlich schwierig).

Z.B. hatte ich mal bei einer Urlaubsvertretung gefragt, wie sie HG behandeln, Medikamente wie Zofran usw. Da hieß es dann, daß ja eigentlich immer Vitamin B6 in höheren Dosen hilft und Akupunktur. Ok - da weiß ich dann schon, daß ich dort nicht hin brauche ....

Gespräch mit FA wegen Medikamenten...?

StephMeph, Dienstag, 08. August 2017, 12:14 (vor 2415 Tagen) @ mara

Hey,

danke für deine Antwort. Ich kenne meine ja noch aus der ersten HG Schwangerschaft und weiß ja dadurch, dass sie nix verschreibt, weil sie auch wohl nix weiß oder es ablehnt oder sich schlicht nicht informieren wollte. Sie hatte mir öfters nahegelegt, ins KH wegen Infusionen zu gehen (ich hasse KH und wollte es auf den Tod nicht). Ich weiß also ungefähr, was ich bei ihr erwarten kann. Dafür ist die aber direkt um die Ecke, sie ist sehr nett, großzügig mit Krankschreibungen und B-Verboten. Manchmal durfte ich mich ins CTG Zimmer legen, zum Warten. Die Helferinnen sind nett. Deswegen will ich ungern wechseln. Ich werde mal schauen, wie ich das mit den Infusionen machen könnte. Ich hasse Infusionen.

Danke auf alle Fälle. Ich sehe bei dir ja, was möglich sein könnte. Das muss ich im Hinterkopf behalten und es an den richtigen Stellen einfordern. Eine schwierige Aufgabe...

LG,
Stephanie

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