Sophie

 
Sophie hat zwei Jungen und ein M?dchen. Alle drei sind Wunschkinder.Die dritte Schwangerschaft war die schlimmste. Sie war zur Kur in Bad Saarow (25.01.2012)
 
In der ersten Schwangerschaft brach die HG fast völlig unbetreut über mich herein, ich hatte noch keine Frauenärztin meines Vertrauens, und die Vorsorgeuntersuchungen sind ja so selten. Da hört man dann "Keks essen", "Ingwertee trinken", und kriegt Nux vomica verschrieben. Ich lag nach einer Weile nur noch stöhnend im Bett und dachte, ich muss sterben, und das war mir auch recht. Die Tage waren verschieden. Meistens konnte ich nach 16:00 was bei mir behalten, aber mehrmals konnte ich auch drei Tage am Stück nicht mal einen Schluck Wasser behalten und habe auf nüchternen Magen trotzdem ständig erbrochen. Mein Tiefpunkt waren knapp 50kg bei 1,70. Irgendwann nach dem ersten Trimenon wurde es besser und am Ende war es eine sehr schöne Schwangerschaft.rnDie zweite Schwangerschaft lief deutlich besser, die Übelkeit war zwar eine elende Quälerei, aber nicht so niederschmetternd wie beim ersten Mal. Ich konnte weiter leben und sogar arbeiten. Besserung wieder im zweiten Drittel, schöne Restschwangerschaft. Aber ich war mir sicher, das mache ich so bald nicht noch mal.rnDie dritte Schwangerschaft, nach einigen Jahren Pause, war die Schlimmste. Das war dann das Mädchen. Mir war schon Tage vor dem Ausbleiben der Regel flau, bald kam das erste Kotzen und wenig später konnte ich dann eigentlich gar nichts mehr behalten, auch nicht nach 16:00. Neu war auch nachts aufwachen und bis morgens durchkotzen. Diverse Versuche mit Homöopathie und Akupunktur blieben ohne Erfolg. Nach zwei Wochen war ich völlig am Ende, konnte nicht mehr aufrecht gehen, habe gezittert und kam ins Krankenhaus. Große Erleichterung am Vomex- und Elektrolyt-Tropf. Das Vomex hat mich zwar dröge und stumpf und müde gemacht, aber der Übelkeit die Spitze genommen. Nach zwei Tagen kam ich auf Vomex "eingestellt" wieder nach Hause und habe die nächsten Monate als Schatten meiner selbst im Bett verbracht, bin für Familie und Beruf völlig ausgefallen, habe immer noch nachts erbrochen, aber tagsüber dank Vomex drei Mahlzeiten (meistens) behalten können. Besserung langsam ab der 16. Woche, ab der 20. Woche war ich kotz- und vomexfrei, wenn auch noch klapperig nach der Strapaze. In der späten Schwangerschaft war ich in Bad Saarow zur Schwangerenkur. Da waren viele Frauen mit Kotzproblematik. Wir haben uns wegen all der Kotzgeschichten bei Tisch darauf geeinigt, "Emesis" statt "Kotzen" zu sagen. Bad Saarow war sehr gut und erholsam, aber (wenn ich einen Tipp geben darf): Für die akute Kotzphase ist es nix, denn man muss sich selbständig treppauf treppab bewegen können und soll ja auch was von den Sportangeboten etc. haben. rnGute Ratschläge kann ich kaum geben, außer dass Vomex und Krankenhaus geholfen haben und dass es vorbeigeht. Es war trotzdem echt furchtbar. Unvorstellbar, was die Frauen durchmachen, denen es noch schlechter bwz. noch länger schlecht geht. Ich finde es gut, wenn mehr über das Thema publik wird, denn wer es nicht erlebt hat bei sich oder seiner Partnerin, macht sich keinen Begriff.rnrnrnrn