Ich bin Kerstin und 31 Jahre alt. Die Schwangerschaft von meinem Sohn Colin (*15.05.2008) war ungeplant aber nach anfänglicher Unsicherheit freuten wir uns sehr. Die ersten Wochen ging es mir noch prima, doch in der 8. Woche begann die Übelkeit, anfangs noch ganz harmlos mir war einfach den ganzen Tag unterschwellig übel aber übergeben musste ich mich nicht. Leider steigerte sich der Zustand von Tag zu Tag, auf der Arbeit aß ich nur noch trockenes Toastbrot und trank Tee, meine Kollegin weihte ich irgendwann ein, weil sie dachte ich hätte einen hartnäckigen Magendarm Infekt. Irgendwann fing das Erbrechen an, anfangs nur 2-3 mal am Tag aber schon da war es nicht mehr möglich für mich arbeiten zu gehen, mein Frauenarzt schrieb mich krank, und verlängerte meine Krankmeldung immer weiter. Ich probierte es dann mit Ingwerwasser, bis es mir zu den Ohren raus kam, aber helfen tat es auch nicht, dann probierte ich es mit Homöopathie was aber auch nicht recht anschlug. Ich bestellte mir die Seabands fürs Handgelenk aber das brachte auch nix. rnrnMein Erbrechen steigerte sich auf 5-6 mal pro Tag, essen und trinken viel mir sehr schwer aber irgendwas bekam ich dann doch immer noch runter. Ich war insgesamt 4 Wochen krankgeschrieben und probierte dann wieder arbeiten zu gehen, einmal hab ich es auf der Arbeit nur noch in letzter Sekunde zur Toilette geschafft, da meinten meine Kollegen dann ich soll doch lieber wieder heim gehen, was ich dann machte. Wenn ich unterwegs war hatte ich immer eine Kotztüte dabei, man konnte schließlich nie wissen. Die kotzerei wurde dann ab der 13. Woche besser, ab da musste ich nur noch morgens nach dem aufstehen brechen was noch bis zur 25. Woche anhielt, aber das einmal morgens war dann schon gast zur Normalität geworden, so doof das auch klingt. Als das ganze brechen aufhörte ging es mir dann prima und bei 38+6 wurde Colin gesund und munter geboren. rnrnrnAls Colin fast 3 war wurde der Wunsch nach einem 2. Kind immer stärker, aber da war auch die Angst vor der Schwangerschaft, ich hatte große Angst dass es mir wieder so schlecht geht aber ich sagte mir dann auch, dass ja jede Schwangerschaft anders ist und das ja nicht so kommen muss. Doch leider wurde ich eines besseren belehrt. Im Oktober 2011 hielt ich den positiven Test in der Hand das war 4 Tage vor Mens beginn. Und bereits in der 5. Woche begann es dass mir schlecht wurde, anfangs wie bei Colin noch erträglich aber in der 6. Woche ging das gekotze los, mein Arzt schrieb mich direkt zwei Wochen krank und da es danach natürlich nicht besser war, verlängerte er die Krankmeldung wieder. Ich saß jedes mal wie ein Häufchen Elend vor ihm und hab teilweise geheult. Er fragte dann wie oft ich brechen muss und ich sagte dann 6-8 mal. Es war einfach furchtbar. Er war immer so verständnisvoll und redete mir Mut zu, sagte aber auch dass wenn es noch schlimmer wird und ich nicht mehr essen und trinken kann ich mich melden soll und er mich ins Kh einweist. Ich muss dazu sagen, mein Mann war in dieser Zeit Gottseidank arbeitslos, so dass er sich um alles kümmerte. Er brachte Colin in den Kindergarten und holte ihn ab, unternahm etwas mit ihm, kochte, putzte etc, während ich im bett vor mich hin vegetierte und mich zwischendurch die wenige Meter ins Bad schleppte um mich zu übergeben. Ich konnte mich irgendwann kaum noch auf den Beinen halten, selbst der Weg ins Bad erschien mir zu weit. Manchmal dachte ich: ach hätte ich doch nur eine Fehlgeburt, dann wäre es endlich vorbei. Gleichzeitig schämte ich mich für diesen schrecklichen Gedanken. Mein Zustand verschlechterte sich weiterhin, Essen ging gar nicht mehr und trinken auch nicht, mir war nur noch schlecht und ich hatte das Gefühl ich mache nix außer zu kotzen. Ich stellte dann fest dass ich kaum noch auf Toilette muss und als ich das meinem Vater erzählte (er ist Allgemein Mediziner) sagte er ich müsse jetzt ins Kh, es ginge so nicht weiter. Also rief ich heulend meinen Frsuenarzt an und bat ihn mir eine Überweisungen auszustellen, noch am selben Mittag brachte mich mein mann ins Kh, dort wurde ich gewogen, mir wurde Blut abgenommen und dann bekam ich pro Tag 2,5 Liter Flüssigkeit und zusätzlich Vomex. In meinem Urin wurde auserdem Aceton gefunden und mir wurde gesagt dass mein Körper den Stoffwechsel quasi eingestellt hatte. Die Infusionen halfen mir sehr und ich musste nur noch 3 mal täglich brechen, als die Infusionen ganz abgestzt waren und ich soweit stabilisiert war durfte ich nach 8 tagen nach Hause, zu Hause wurde es dann wieder schlimmer, dazu kam noch eine Depression, das machte meinem Arzt dann schon große Sorgen und er sagte mir ich könnte ihn jeder Zeit anrufen. Ich ging dann zu einer Psychotherapeutin die mit der sogenannten Klopfterapie arbeitet, das half mir sehr und psychisch ging es mir dann schnell besser. Gegen das viele brechen probierte ich dann noch Homöopathie, Akupunktur usw. aber geholfen hat leider nix, das einzige was es etwas verbesserte waren die Vomex Tabletten. Ab der 14. Woche ging es mir dann endlich besser, nur noch 1mal täglich übergeben waren wie eine Wohltat, manchmal blieb es auch ganz aus oder kam nur wenn ich z.b. husten musste. In der 15. Woche konnte ich dann wieder arbeiten gehen, ich war insgesamt 7 Wochen am Stück krankgeschrieben. rnDer Rest der Schwangerschaft verlief dann gut und mein Sohn genoss es sehr dass es der Mama wieder gut geht, die Zeit als ich nur im Bett lag war sehr hart für ihn, er verstand ja nicht was ich habe und auch als ich später in der Schwangerschaft einmal krank wurde begann er bitterlich zu weinen, weil er dachte es würde wieder so kommen wie am Anfang. rnrnBei 40+1 wurde dann unsere Tochter Mia geboren, ebenfalls gesund und munter. rnrnIch muss sagen, die Hyperemesis hat mich wirklich traumatisiert, im März 2013 als meine Tochter 8 Monate alt war bekam ich einen heftigen Magendarminfekt mit 9maligem erbrechen innerhalb von 3 Std das erinnerte mich dann so sehr an die Schwangerschaft, vermutlich wurde es auch deshalb nur so schlimm, ich musste mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht werden, nach mehreren Infusionen wurde ich dann aber wieder entlassen. Jedoch bildete sich durch das schlimme brechen die Milch zurück und es dauerte einige Tage bis es wieder besser lief. Leider war ich für Magendarm schon immer sehr anfällig und sobald ich von jemandem höre dass er das hat bekomme ich Panik. Ich war daher nochmals bei meimer Therapeutin und ich denke nun hab ich es überstanden. rnrnAm schlimmsten fand ich auch teilweise die Kommentare der anderen von wegen: Vielleicht geht es dir so svhlecht weil du Angst vor der Schwangerschaft hast. Oder: Ich hab mich auch jeden Tag übergeben aber musste trotzdrm arbeiten gehen.rnrnSolche Sprüche machen es leider nicht besser und es war nicht die Rede von "ein bisschen schlecht" oder "2-3mal brechen" damit wäre ich vermutlich auch arbeiten gegangen aber in meinem Zustand war dss unmöglich. Toll war auch mslnder Spruch meiner Homöopathin die eigentlich sehr nett ist aber teilweise echt launisch. Sie fragte z.b. wieso ich so lange krankgeschrieben bin. Und ich dann: weil ich nur den ganzen Tag im Bett liege weil es mir so dreckig geht. Sie dann: wirso liegen sie den ganzen Tag im Bett, sie müssen auch mal aufstehen und an die frischr Luft, dann geht es ihnen gleich besser. Da hätte ich am liebsten gesagt: Haben sie schon mal über Wochen 8-12 mal am Tag gekotzt und sie dann noch fröhlich draußen rum spaziert? Tja ich denke jeder von uns kennt solche Kommentare, viele können es einfach nicht nachvollziehen.rnrnEigentlich hab ich mir immer gesagt es wird auf keinen Fall noch ein drittes Kind geben denn die 2. Schwangerschaft war schlimmer als die erste, es war die Hölle und niemals mach ich das nochmal mit. Dennoch ist da manchmal der Wunsch nach einem dritten Kind, aber noch ist die Angst zu groß dass es mich wieder so schlimm erwischt und dann sitze ich da mit 2 Kindern und einem Mann der teilweise auch über Nacht aus beruflichem Gründen unterwegs ist. Ich würde mich auf eine dritte Schwangerschaft gern irgendwie vorbereiten, dass es mich nicht so eiskalt erwischt, aber ich weiß nicht wie. Noch ist jedenfalls alles offen und vielleicht belassen wir es auch bei unseren beiden Kindern. rnrn |