Danny

 
Die folgende Email kommt von Danny (29.04.2002)
 
Hallo liebe Chrissi!

Danke für deine fantastische Homepage!
Ich heiße Danny (Daniela), bin 24 und habe seit 10 Wochen eine bezaubernde Tochter namens Pauline. Die Schwangerschaft war allerdings grausam. Pfingsten 2001 erfuhr ich, dass ich (endlich) schwanger war. Dieses Kind war wirklich gewünscht und ersehnt. Leider kam etwa 3 Wochen danach die unangenehme Seite zum Vorschein. Mir wurde sehr, sehr übel. Ich habe damals als Nachtwache auf einer Pflegestation gearbeitet, das konnte ich seit dem 25.06.01 nicht mehr. Am 27.06. war es dann soweit, ich habe nur noch gekotzt, alles was ich aß oder trank kam wieder raus. Auch Wasser und Brot. Am 28.06. schickte meine Gynäkologin mich ins Krankenhaus. Die Infusionen fand ich schon ziemlich unangenehm, aber das war nur der Anfang allen Übels. Nach ein paar Tagen dachte ich, ich hätte meinen Magen nun im Griff und hoffte auf baldige Entlassung. Einen Tag nachdem diese Hoffnung keimte, kam der Rückschlag. Zum Glück bekam ich eine Zimmergenossin, mit der ich mich bis heute gut verstehe. Sie hat diese Kotzerei ohne Probleme hingenommen. Auch wenn ich jedesmal anfing zu kotzen, sobald das Essen auf dem Tisch stand, hat sie es gegessen. Am 13. Juli wurde ich entlassen. Diesen ersten 2 Wochen sollten schon bald 5 weitere folgen. Am 15. Juli brachte mein Mann mich wieder in die Klinik, denn ich konnte wieder nichts bei mir behalten. In den folgenden 5 Wochen habe ich Sonographien, Infusionen, ca. 10 Flexülen, 5 Blutabnahmen, hochkalorische Trinknahrung und eine Magenspiegelung über mich ergehen lassen. Das war schon furchtbar für mich. Noch furchtbarer waren einige Schwestern. Einige meinten, es wäre ja nicht schlecht für mich ein bisschen abzunehmen ( 15 Kilo in 7 Wochen!). Andere sagten, ich solle mich zusammenreißen, mit den frisch gebackenen Muttis auf der Station plaudern, spazieren gehen, etc. Alle kotzenden Mütter werden wissen, dass so was kaum funktioniert. Am 15. August wurde ich entlassen, obwohl es mir zu diesem Zeitpunkt wieder sehr schlecht ging, inzwischen auch psychisch. Ich hatte mir Rat vom Heilpraktiker geholt, allerdings dauert es ziemlich lange bis diese Medikamente helfen und so viel Geduld hatte ich nicht. Ich habe dann mit Akupunktur begonnen. Am 15. 08. war die erste Behandlung und am 18.08. konnte ich schon wieder bei einer Raclette-Party essen, sogar relativ viel. Nach weiteren Akupunkturbehandlungen ging´s mir dann wieder einigermaßen gut, sodass ich am Leben wieder teilhaben konnte. Allerdings gab es im September einen Rückfall, denn mein Mund schwoll mächtig an, ich bekam ihn nicht mehr richtig auf. Mein Weisheitszahn war krank. Ich konnte nicht richtig essen, also musste ich wieder kotzen. Auch bis zum Ende meiner Schwangerschaft habe ich mich nie so wohl gefühlt wie in den letzten 10 Wochen, seit es meine Tochter gibt. Ich habe mich ständig schlapp gefühlt, mir war immer schlecht und ich habe zum letzten Mal im Kreißsaal gekotzt. Während dieser schrecklichen Zeit hat mir mein Mann beigestanden, ohne ihn wär´s wahrscheinlich nicht gegangen. Mein Lieblingsfreundin Elke hat für mich im Internet geforscht und deine ganze Homepage ausgedruckt, damit ich es lesen kann. Viele Leute haben mich besucht und angerufen. Meine Oma hat mich wieder aufgepäppelt, als ich aus dem Krankenhaus kam. Das alles ist unheimlich hilfreich. Wenn man Leute hat, die wenigstens versuchen, einen zu verstehen, auch wenn sie das sowieso nie werden.