Sabrina

 
Abtreibung aus Verzweiflung? (07.10.2004)
 
Hallo,

hier mal meine kl. Geschichte.

Meinen inzwischen Ex-Mann lernte ich mit 16 kennen. Im August 96 (da war ich 17) kam bei einem Besuch beim Internisten (wegen meiner Kopfschmerzen) heraus, daß ich schwanger bin.

Mir war schon vor dem Besuch beim Internisten ständig übel, und so fragte mein Freund ihn, ob er vielleicht ein Ultraschall machen könnte. Gesagt getan: ein kleiner Punkt kam zum Vorschein...

Noch bevor ich den Termin bei meinem FA hatte, ging die Kotzerei los. 24 Std am Tag: Bett, Klo, Eimer.... Ich habe in der ersten Woche des Übergebens schon gedacht, ich sterbe!!

Nach 2 Wochen ging ich dann in die Klinik. Ich wurde mit Vomex behandelt, was zeitweise auch wirklich gut half. Da war ich in der 6. Woche!
Leider hat meine familiäere Situation nicht gerade dazu beigetragen ,daß es mir besser ging. Es wurde immer schlimmer, trotz Vomex. Es haben mir alle das Leben zur Hölle gemacht. Schließlich war ich erst 17.

Ich geriet durch psychischen Druck wieder in den Teufelskreis der Kotzerei.
Es half nichts. Kein Vomex, kein Schlafmittel, damit ich zur Ruhe kam. NICHTS!! Ich hätte nie gedacht, daß äußere Elememte die Hyperemesis sooo beinflussen können. Aber sie können!!!

Am Ende der achten Woche war auch ich am Ende und habe dem Druck meiner Eltern und meiner Familie einer Abtreibung zuzustimmen nachgegeben.
Meine Mutter sagte: Vielleicht zeigt Dir Dein Körper, das Du noch nicht reif bist, für ein Kind! Ich habe es in meiner Verzweiflung für möglich gehalten.(Heute bin ich schlauer!!!)

Die Abtreibung war glaube ich 5 Tage später. Ich wollte nur schnell durch sein mit dem Thema! (klingt hart, ist aber so)
Die Übelkeit war danach sofort vorbei, so schlagartig, wie sie begonnen hatte.


Ende März 1999 saß ich auf dem Klo und starrte auf die 2 roten Streifen des SS-testes in meiner Hand!! Ich war schwanger. Ungeplant! Nicht verhütet!!

Ich freute mich riesig, da meine Ehe damals schon heftigst kriselte, dachte ich an sowas wie Schicksal. Mein Mann freute sich genauso.

Der Termin beim FA bestätigte es.

Es ging mir gut, ich fühlte mich in der 4. woche schon richtig schwanger und dachte nicht an die Strapazen der 1.SS.

Das sollte sich schnell ändern!! So schlagartig wie beim ersten Mal, ging es los. Bett, Klo, Eimer 24 Stunden am Tag. Diesesmal jedoch stand meine Familie voll hinter mir. Ich vegetierte 4 Wochen zu Hause vor mich hin, weil ich mich weigerte vor meinem Geburtstag (30.04.) in KH zu gehen.

Ich verbrachte also meinen 20sten Geb im Bett, über dem Eimer hängend und ging 3 Tage später in die Klinik.

Hier verbrachte ich 6 elendig lange Wochen. Und wieder brach der psychische Streß mir das Genick. Diesmal allerdings mit meinem Ehemann. Es ging nachher soweit, daß ich ihn nach Hause schickte, da ich sonst wieder das Kotzen angefangen hätte.

Ich dachte über Abtreibung nach, und entschied mich dagegen!! Die Angst danach vielleicht keine Kinder mehr bekommen zu können war zu groß. Dazu kam noch die Erkenntnis, daß die nächsten SS nicht besser werden würden...
Da ich dieses Kind aber wollte, hieß es durchbeißen!!! und warten!!! und hoffen!!!

Als ich im Hochsommer aus der Klinik kam, habe ich schon auf dem Weg nach Hause gedacht, wir können gleich wieder zurückfahren. So schlecht war mir.
Zu meinem Glück verging die Übelkeit zw der 18. und 20.SSW!! So konnte ich kugelrund (vom Bauch her) und ohne Vomex den Rest meiner Schwangerschaft genießen. Ich war schlank wie nie, schließlich hatte ich 15 kg weggekotzt.

Niklas kam am 30.11.99 zur Welt, wird nächsten Monat 5, ist ein Trotzkopf vor dem Herren und kerngesund...

Nicht auszudenken, wenn ich erneut abgetrieben hätte...

Ich finde es immer schön zu wissen, daß man (Frau) mit dieser Krankheit nicht alleine ist.

Ich bin mitlerweile geschieden und habe einen neuen Partner. Der Wunsch na´ch einem 2. kind steht noch Raum. Mal sehen, was draus wird.

Danke für's zu"hören"...

lG Sabrina