Marie |
Marie hat einen 2,5 j?hrigen Sohn.Ihre zweite Hyperemesisschwangerschaft endete durch eine Fehlgeburt in der 22 SSW. (18.03.2007) |
Hi Chrissi! Deine Homepage ist so super, daß ich mitlerweile wieder glaube, normal zu sein. Ich las Deine Geschichte und einige der Gäste-Beträge und dachte ständig: ja, genau, danke, hab ich auch erlebt. Ich war bis Januar mit unserem zweiten Kind schwanger. Leider endete diese Schwangerschaft mit einer Fehlgeburt in der 22. SSW. Ich litt die ganze Zeit unter heftigster Hyperemesis. Da mich das total unvorbereitet überfallen hatte, ging innerhalb kürzester Zeit in unserer Familie gar nichts mehr. Alle fuhren fast sofort die Psycho-Schiene, so daß ich am Ende wirklich geglaubt habe, mit mir stimme etwas nicht. Bis ich Deine Seite gelesen habe. Gott sei dank!!!!!!!!! Auch ich wurde besonders von meinem Frauenarzt und dem Krankenhauspersonal, das mich dreimal betreuen durfte, mitleidig behandelt und mit Vomex A als Zäpfchen oder im KH als Infusion vollgepumpt. Im KH ging es mir jedesmal spontan besser. Das wirklich unverständliche war, daß ich auch beim zweiten und dritten Krankenhaus-Aufenthalt nach einer Woche entlassen wurde mit der Begründung, ich könne ja jetzt wieder essen und pipimachen und Stuhlgang haben... Während des dritten Aufenthaltes habe ich mal mit einer Psychologin gesprochen. Da sollte sich alles lösen, was mich in der Schwangerschaft blokiert und die Hyperemesis am Laufen hält. Natürlich hat jeder Mensch, wenn er darüber nachdenkt, irgendwelche Schwachstellen oder sonstige Probleme, mit denen er im Alltag aber normalerweise wunderbar zurecht kommt. Aber wenn einen dann so eine Hyperemesis überfällt, dann ist man nicht mehr man selber fängt an, an sich selber extrem zu zweifeln und ich war wirklich so weit, daß ich das Kind in mir nicht mehr haben wollte, weil es meine ganze Familie zerstört...ist natürlich unter normalen Umständen unverständlich, aber ich selber habe auch gedacht, ich muß sterben. Mir ging es so hundeelend. Ich konnte tagelang nichts aber auch wirklich nicht den kleinsten Krümel bei mir behalten und was ja das schlimmste ist, auch Trinken kommt postwendend wieder heraus. Ich war körperlich und DADURCH auch seelisch innerhalb kürzester Zeit so am Ende, daß mir alles egal war. Nur die Schwangerschaft sollte aufhören, damit ich mich wieder wie ich selber fühlen konnte. Hat sie ja dann auch...durch eine Plazentainsuffizienz. Am meisten tat mir mein kleiner Sohn leid. Er ist jetzt zweieinhalb und verstand die Welt nicht mehr. Mama lag ständig im Bett und auf der Couch und war nicht ansprechbar. Er besuchte mich mit Papa im Krankenhaus. Er sagte immer, er sei ja da, ich bräuchte keinen Angst zu haben. Und das von einem damals zweijährigen. Mitlerweile haben wir alle uns wieder zusammengerauft und ich muß sagen, wir sind alle, mein Mann, ich, unsere Eltern und eingeweihte Freunde, so sehr viel reifer geworden. Ich für meinen Teil bin sehr viel selbstbewußter geworden und haben gelernt, noch mehr und gerade jetzt für mich einzustehen. Mein Mann hat extrem Angst vor einer weiteren Schwangerschaft, vor einer möglichen weiteren Hyperemesis gravidarum. Er sagt, er würde ein so schlimmes halbes Jahr nicht noch einmal durchstehen. Eher würde er es bei einem Kind lassen, obwohl er so sehr die Geschwistervariante verfochten hatte. Ich hoffen, daß wir alle Betroffenen uns mit unserem Erlebten irgendwie anfreunden können. Ich danke nochmals allen, die sich so geöffnet haben und mir das Gefühl gegeben haben, eine ganz normale Frau auf dieser verrückten manchmal unerklärlichen Welt zu sein. Einen ganz lieben Gruß Marie |