Kiana |
Kiana hat, nach 2 HE Schwangerschaften, 2 gesunde Jungs. Sie ?rgert sich sehr, das HE oft auf die Psyche der Frau geschoben wird, (25.09.2008) |
Hallo zusammen, nach 2 HE-Schwangerschaften habe ich mir hier angemeldet. Ich muss sagen, dass mir die Geschichten hier viel geholfen haben, wenn ich mich mal wieder von allen verlassen fühlte. Aus diesem Grund möchte ich euch auch meine Geschichte erzählen: Ich bin eine 'späte' Mutter, bei der Geburt meines Großen war ich schon 35 Jahre. Nachdem ich mit meine Mann über ein Jahr probierte schwanger zu werden, hat es endlich geklappt, keiner hätte mich vorwarnen können, wie die Schwangerschaft war. Es fing noch recht harmlos an, morgens nach dem Aufstehen und Anziehen kam die Übelkeit, auf dem Weg zur Arbeit hielt ich immer an derselben Stelle um kurz zu würgen, das war es dann auch. Na ja, ich wusste ja, dass die ersten 3 Monate solche Probleme mit sich bringen können und es war ok. Leider wurde die Übelkeit immer schlimmer, so dass ich bald wirklich kotzte und mich irgendwann nicht mehr auf den beinen halten konnte. Meine FÄ verschrieb mir Vomex und mich krank. Meine Eltern meinten, ich müsse aus dem Bett raus und mich nicht so anstellen (sie kamen fast jeden Tag vorbei) und gingen mit mir 'spazieren', damit der Kreislauf in Schwung kam. Nach nicht einmal 500m drohte ich damit zusammenzubrechen, wenn wir nicht auf der Stelle umkehren würden. Nach einer kurzen Diskussion 'durfte' ich wieder in mein Bett. Trotz alledem wurde die Übelkeit schimmer und ich konnte bald nicht einmal mehr trinken ohne mich zu übergeben. Nach einer Urinuntersuchung bei meinem FA landete ich im KKH. Mein Mann war völlig fertig. Er hatte nun schon Kinder aus erster Ehe, aber eine solche Schwangerschaft hatte er noch nicht erlebt. Er fuhr mich ins KKH, wo ich sofort Infusionen bekam. Dann ging er zur Arbeit und besuchte mich jeden Tag nach der Arbeit. Ich lag den ganzen Tag im Bett, mit Ausnahme der Toilettenbesuche bei denen ich das wenige Essen wieder von mir gab. In diesen Wochen habe ich 7kg abgenommen und ziemlich sicher, dass ich diese Schwangerschaft nicht überleben würde. Nach einer Woche (ich weiss,das ist fürdie meisten sehr wenig) durfte ich wieder nach Hause. Die Übelkeit und das Erbrechen waren zwar nicht weg, aber meine Werte waren so stabil, dass ich nicht mehr stationär bleiben musste. Zum Glück brauchte ich nicht noch einmal ins KKH (zumindest nicht wegen dem Erbrechen). Während der ganzen Zeit musste ich immer wieder brechen. Mal ging es einige Tage gut, dann ging es wieder so schlecht, dass ich bei der kleinsten Anstrengung mein Essen nicht mehr bei mir behalten konnte. So weit ich mich erinnere, habe ich das letzte Mal im Kreissaal gebrochen. Meine FÄ tat ich richtig leid, sie versuchte alles mögliche um mir zu helfen, aber wir fanden leider kein Mittel, das mir wirklich geholfen hätte, so blieb mir nix anderes übrig, als die Schwangerschaft zu ertragen. Im März 2005 wurde ich dafür mit einem süßen Sohn belohnt und die Übelkeit war wie weggeblasen. Als mein Großer 1 Jahr war, bekam ich wieder die Sehnsucht nach einem weiteren Kind. Jeder erzählte mir, dass jede Schwangerschaft anders sei und ich nicht unbedingt wieder eine so schrecklich haben müsse. Und tatsächlich ging es mir in der zweiten Schwangerschaft blendend. Mir war nicht einen Tag übel und hätte ich den positiven Test nicht gehabt, hätte ich nicht geglaubt schwanger zu sein. Ich freute mich riesig und beschloss, die Schwangerschaft nun richtig zu genießen. Das konnte ich dann auch,bis in der 9.SSW Blutungen einsetzten und ich mein Kind verlor. Ich war völlig entsetzt und tottraurig. Der Arzt im KKH, der es beim US feststellte, hatte leider wenig Feingefühl. Ein halbes Jahr später war ich erneut schwanger, diesmal war es wieder genau wie in der ersten Schwangerschaft. Mir wurde immer übler und auch dieses Mal musste ich wieder ins KKH. Da wir in der Zwischenzeit umgezogen waren, war es ein anderes KKH. Was ich dort erlebte, war echt der Hammer. Die Ärztin maulte mich bereits am 2. Tag an, ob ich denn gar nicht mehr nach Hause wolle, ich müsse mal von dem Tropf wegkommen und ordentlich essen. Ich versuchte mein Bestes, zumal meine Eltern jeden Tag auch mit dem Großen vorbeikamen,da er die Mama doch ganz arg vermisste. Da bei meiner ersten Schwangerschaft zuerst der Nachtisch vom Mittagessen drin geblieben war, versuchte ich es morgens mit Marmelade, was die Ärztin zu dem Kommentar reizte, das sie bei so einem Frühstück auch brechen müsste, ich solle gefälligst Schonkost essen. Davon hatte aber keine gesprochen und auf der Karte für die Küche war dies auch nicht vermerkt. Nach 10 Tagen 'flüchtete'ich aus dem KKH, da ich mir das nicht länger antun wollte und litt zuhause vor mich hin. Meine FÄ verschrieb mir regelmäßig Vomex, was mehr schlecht als recht half, ansonsten sehnte ich einfach die Geburt herbei. Mir war zwar immernoch Dauerübel, aber zumindest brauchte ich mich nicht ständig zu übergeben. Und tatsächlich habe ich es geschafft und letztes Jahr einen gesunden Jungen bekommen. Eine dritte (vierte) Schwangerschaft wird es aber definitiv nicht geben. Auch wenn die Übelkeit und das Erbrechen in der ersten Schwangerschaft deutlich schlimmer waren, muss ich mir und meiner Familie das nicht noch einmal antun. So, das ist nun doch sehr lang geworden, aber ich musste es mir einmalvon der Seele schreiben. Wenn ich heute lese, dass HE psychisch sein soll, wenn die Mutter das Kind unbewusst ablehnt, gehe ich jedesmal innerlich auf die Barrikaden. Ich denke,dass es nur jemand nachvollziehen kann, der selbst eine solche Schwangerschaft hinter sich hat. Ich ziehe den Hut vor allen Müttern, die da durchmüssen und drücke euch die Daumen, dass es wirklich irgenwann besser wird. Vielen Gruß und danke fürs Lesen Kiana |