Olga |
Olga hat 2 Kinder.Beide Schwangerschaften waren von Hyperemesis gezeichnet. In der zweiten Schwangerschaft hat ihr Zofran SEHR gut geholfen (22.04.2010) |
Hallo an allen HG-Frauen! Ich bin seit 3 Monaten übelkeit- und kotzfrei. Ich habe mein zweites Kind entbunden und bin sehr glücklich über meine gesunde und hübsche Tochter. Das war meine 2.SS. Ich habe beiden Schwangerschaften gebrochen und mit unbeschreiblicher Übelkeit erlebt. Die 1. SS war die Hölle. Damals habe ich mich alle 20 Min. übergeben, manchmal sogar öfter und musste daher ein paar Mal ins Krankenhaus. Dort bekam ich nur Infusionen und Vomex. Davon wurde ich nur müde und depressiv, die Übelkeit aber blieb. In der 12. Woche bekam ich eine Thrombose ins Bein, weil ich nur gelegen habe und kein Schluck Wasser behalten konnte. Leider musste ich deswegen wieder ins Krankenhaus, wo ich sogar um Vomex betteln musste. Dies war sicherlich der Tiefpunkt dieser Schwangerschaft. Ich war in einem 4-Bettzimmer untergebracht, in dem es selten ruhig war und in dem viele verschiedene Gerüche um mich herum gewesen sind. Ich wog zu diesem Zeitpunkt 48 kg und konnte und wollte nichts mehr. Ich hatte Angst um mich. Am schlimmsten waren die Nächte, in denen ich kurz davor war alles zu beenden. Mein Mann war damals noch Medizinstudent und hat mich gegen ärztlichen Rat nach Hause genommen, er musste mich, weil ich zu schwach zum Laufen war, in die Wohnung tragen. Zu Hause hat er mir Braunülen gelegt und wir haben mich mit Vomexinfusionen versorgt. Ab der 24.Woche ging es mir schon besser (habe nur noch ein paar Mal am Tag gekotzt), aber die Übelkeit blieb und ging erst weg als unserer Sohn auf der Welt war. Sogar vor der Geburt und nach der Geburt musste ich mich noch einmal übergeben. Unser Sohn ist ein toller Junge und für mich war klar dass ich noch ein Kind haben möchte aber nur ohne Krankenhaus, weil diese Erfahrung wollte ich nicht noch mal machen. Insbesondere die Unverständnis und Unwissenheit der behandelnden Ärzte. Natürlich war die Hoffnung dass die Schwangerschaft ganz anders wird. Trotz allem haben wir uns für diese Schwangerschaft anders vorbereitet. Mein Mann war jetzt Arzt und wir haben zu Hause in unserem Schlafzimmer eine Art Infusionszimmer mit Medikamenten vorbereitet. Als ich Schwanger wurde und die Kotzerei wieder los ging war ich wieder am Boden zerstört. Die ersten zwei Tage war ich noch ganz tapfer aber dann hatte ich wieder keine Kraft mehr trotz Infusion. Ich lag auf dem Boden vor meiner Kotzschüssel und wollte nicht mehr aufstehen. Mein Mann hatte durch die Arbeit im Krankenhaus mit Tumorpatienten Erfahrung mit einem Medikament gegen Übelkeit Namens Zofran. Im Internet fand er Berichte von HG-Frauen, die das Medikament genommen haben und denen es gut geholfen hat. Von Schäden für das Kind wurde nicht berichtet. Leider gibt es dazu verständlicherweise keine Studien an schwangeren Frauen. Wir waren sehr hin und her gerissen, ob wir es nehmen sollten oder nicht. Letztlich blieb uns keine andere Wahl, da wir mitlerweile ja auch eine Verantwortung gegenüber unserem großen Sohn hatten und mein Mann weiter arbeiten musste und ich auch schon kurz davor gewesen bin zu sagen, dass ich das Kind nicht mehr haben wollte. Nach Rücksprache mit einem Gynäkologen besorgten wir uns Zofran. Ich konnte es anfangs nur über Infusion aufnehmen. Wir begannen mit 8mg. Es wirkte wie ein Wundermittel, schon nach 10 Min. bekam ich Hunger und konnte etwas trinken. Ich konnte mich waschen und Zähne putzen. Um unseren Sohn und die Haushalt haben sich meine Familie und eine Haushaltshilfe gekümmert. Ab der 13.SSW wurde die Übelkeit weniger und ich konnte sogar mit Tabletten (4mg) auskommen. Ich habe mich morgens und manchmal auch am Tag nur noch zwei bis drei Mal übergeben. Ab der 23. SSW nahm ich jeden zweiten Tag eine Tablette (4mg), morgens nach dem Erbrechen. Mit Zofran habe ich kaum an Gewicht verloren, im Gegenteil, ich habe nach der 13.SSW nur zugenommen und konnte meine zweite Schwangerschaft sogar an manchen Tagen richtig genießen. Dank anderer Frauen, die auch hier über ihre SS berichtet haben, konnte ich meine SS viel besser ertragen, ich las immer wieder die Briefe und konnte mit Euch lachen und weinen. Danke dass ich nicht alleine war und dass es Euch gibt. Natürlich denken bestimmt einige: Wie kann sie nach einer solchen 1. Schwangerschaft wieder schwanger werden? Wenn ich aber meine Kinder ansehe weiß ich dass es sich gelohnt hat. Ich wünsche anderen schwangeren Frauen viel Kraft und Geduld und wenn ich noch mal schwanger werden sollte, dann nur mit Zofran. |