Andrea

 
Andrea`s Hyperemesiskinder sind schon 12 und 18 Jahre alt.Sie m?chte auch nach so langer Zeit den betroffenen Frauen noch Mut machen (07.02.2011)
 

Meine "Kotz-Kinder" sind zwar schon 18 Jahre und 12 Jahre alt, aber ich bin jetzt eigentlich erst auf die Idee gekommen, im Internet nach Hyperemisis-Patienten zu suchen. Da kam mir deine Story in die quere und ich habe alles von dir gelesen. Es hätte meine Geschichte sein können. Teils musste ich im nachhinein über deine Schilderungen lachen, weil es mir genauso erging. Aber wenn man so eine Schwangerschaft durchlebt, ist es einem alles andere als zum Lachen zumute.
Ich habe bei beiden Kindern innerhalb der ersten 4 Schwangerschaftswochen 10 kg abgenommen (Größe 1,70, normal 60 kg Körpergewicht) nach 4 Wochen habe ich nur noch 50 kg gewogen. Konnte nichts mehr trinken und essen. Ein Krankenhausaufenthalt war unumgänglich. 3 Wochen lag ich da. Wieder zu Hause keine Besserung in Sicht. Und was das schlimmste war, ich war krank geschrieben und keiner hat mich in der Firma ernst genommen. Sie sind doch nur schwanger hieß es. Viel Verständnis bekam ich von meinen Eltern, weil es meiner Mutter genauso erging wie mir. Übrigens ich bin ein Einzelkind !!!! Mein Mann war auch sehr fürsorglich, weil kochen konnte ich nicht mehr für ihn, jeder Geruch brachte mich zum Erbrechen. Egal wo wir waren, ohne Tüte ging nichts. Allein sein Rasierwasser löste einen Brechreiz aus. Allerdings war beim ersten Kind der Spuk nach 4 Monaten vorbei. Mir war zwar nie richtig gut, aber brechen musste ich nicht mehr. Meine Jenny kam 3 Wochen zu früh zur Welt, aber gesund und munter. Die Geburt war allerdings eine Katastrophe ( sie war nach 22 Stunden Kampf auf der Welt). Ich schwor mir sie bleibt ein Einzelkind. Meine beiden Mädchen sind 6 1/2 Jahre auseinander, ich hatte mir das mir der zweiten Schwangerschaft lange überlegt, aber der Kinderwunsch war größer, es muss ja nicht nochmal so sein, ich bin ja Optimist. Aber es kam viel schlimmer als beim ersten Kind. Mit verheimlichen was das nichts, habe schon nach der 3. SSW gespuckt was das Zeug hielt, alles wieder von vorne. Ich habe gekämpft habe mir meine Infusionen lange beim Hausarzt geben lassen, ich hatte ja Jenny, die wollte versorgt werden, Kindergarten usw. Aber irgendwann konnte er es nicht mehr verantworten, wieder Krankenhaus. Na, gut dachte ich 4 Monate dann ist ja alles wieder einigermaßen i.O. Weit gefehlt, fasst bis zur Geburt habe ich gespuckt, gut ging es mir nie. Auf die Geburt habe ich mich gefreut, egal wie schlimm sie werden würde. Nadja kam 5 Wochen zu früh, sie war kerngesund. Und mir ging es nach der Geburt so gut, ich konnte wieder trinken und essen, ohne ekligen Beigeschmack. Bei meinen zwei Mädels blieb es. Ein Arzt hat mir gesagt, je älter man wird umso mehr Hormone bildet der Körper, mir würde es also bei jeder Schwangerschaft noch schlechter gehen. Es gab total liebe Ärzte und ganz verständnislose. Ich wünsche sowas meinem schlimmsten Feind nicht. Und ich hoffe, dass es meinen Mädels im Falle einer Schwangerschaft mal besser geht. Aber man beobachtet eine Vererbung, sagen die Ärzte.

Ich kann trotzdem nur jedem raten, egal wie schlecht es einem geht, es lohnt sich. Wenn man sie im Arm hält ist alles vergessen, egal wie schlimm es war. Die Gedanken während einer solchen furchtbaren Schwangerschaft sind oft grausam. Ebenso habe ich alle beneidet, denen es pudelwohl während der Schwangerschaft ging.

Ganz liebe Grüße sendet Andrea