HG - Agyrax, Vomex, Tavor. Wir bitten um Hilfe

Geralt @, Freitag, 27. Dezember 2019, 17:07 (vor 1775 Tagen)

Hallo zusammen,

hier schreibt nicht die Betroffene selbst sondern ihr Mann, der sich gerade große Sorgen macht.
Meine Frau ist in der 8-9 SSW und seit ca. 2 Wochen geht es ihr sehr schlecht. Wir sind mittlerweile beim 3. Krankenhaus Aufenthalt angelangt und sind beide, wie viele von euch, die es bereits durchgemacht haben oder auch gerade dabei sind, etwas am verzweifeln.

Sie hat sich an den schlimmsten Tagen bis zu 20 mal übergeben müssen - ihr kennt das Spiel. Damit sie Flüssigkeit und Elektrolyte bekommt, ist sie im KH. Dort wurde sie bisher immer zusätzlich mit Vomex als Infusion behandelt, was ihr aber nur bedingt hilft und auch unschöne Nebenwirkungen hat.
Da die hier behandelnden Ärzte weiterhin an diesem Plan meinten festzuhalten, obwohl wir nach Alternativen gefragt haben, haben wir uns dann eigenhändig Agyrax geholt. Das konnte sie nach dem zweiten Aufenthalt auch 4 Tage lang nehmen und es ging ihr besser, sodass sie sich nicht mehr übergeben musste. Ihr war halt weiterhin unwohl.

Leider ging es dann aber gestern morgen wieder los, sodass wir zum dritten Mal ins KH gefahren sind. Die Agyrax hat sie am Morgen noch genommen aber eine Stunde später fing das Erbrechen wieder an.
Erneut wird sie hier mit Vomex behandelt und über Alternativen wird nicht wirklich nachgedacht. ( ich muss dazu anmerken, dass wir hier an einer Uni Klinik mit sehr gutem Ruf sind, also keine Wald und Wiesen Klinik).

Als ich dann heute mit deutlich mehr Nachdruck mit der Ärztin gesprochen habe, sagte sie, sie würde nochmal Rücksprache halten. Als ich dann eben wieder zurückkam ins KH, erfuhr ich, dass sie Lorazepam (Tavor) bekommen hat. Ich bin ein wenig an die Decke gegangen. Ich selbst bin Psychologe und kenne mich mit diesen Medikamenten also auch etwas aus. Und ich war geschockt, dass sie ihr dass jetzt gegeben haben...

So nun die Fragen.
1. Habt ihr irgendeine Idee wie das agyrax drin bleiben kann morgens? Ihr scheint es ja geholfen zu haben bis es eben wieder rauskam.
2. Wie viel von dem Agyrax darf man nehmen? Ich lese im Beipackzettel 2x25mg, habe auch schon von mehr gehört?
3. Was ist weiteren Alternativen, Tipps? Cariban?

Vielen Dank für eure Zeit und Hilfe. :)

HG - Agyrax, Vomex, Tavor. Wir bitten um Hilfe

Sonja2 @, Freitag, 27. Dezember 2019, 18:17 (vor 1775 Tagen) @ Geralt

Hallo, lieber Geralt, habe Dir soeben eine Mail geschickt. LG Sonja

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Bonsai, Samstag, 28. Dezember 2019, 10:19 (vor 1774 Tagen) @ Geralt

Hallo Geralt,
herzlich willkommen hier und toll, dass du deine Frau so unterstützt.

SOnja hat dir per E-Mail bestimmt schon einiges beantwortet.

Ich hatte in der ersten Schwangerschaft auch Agyrax (damals noch in Deutschland erhältlich und es wurde Postadoxin genannt) Ich kann leider nicht mehr sagen, wie die Dosierung war, es ist bereits 13 Jahre her und steht leider ohne Dosierung in den Unterlagen. Ich habe es erst über Infusionnen im Krankenhaus erhalten (solange Infusionen, bis ich nicht mehr gespuckt habe, es war toll) und später als Tablette zweimal am TAg. Aber ich kam damit über die Runden (es war nicht weg, ich habe weiterhin gespuckt, aber nicht mehr mehrfach jede Stunde) und hatte ein paar Lebensmittel, die ich vertragen habe.

Am besten meldest du dich mal bei Embryotox, die können bzgl Medikamenten und Empfehlung sicherlich besser helfen. Ich habe mich unter Postadoxin hauptsächlich von Weißbrot, Kochschinken, Apfelsaft ernährt, auch Zitroneneis ging - das meiste andere an Lebensmitteln ging gar nicht. Wir haben das wie bei einem Baby Schritt für Schritt ausprobiert. Am Ende blieb Schonkost ohne Milch drin. War nicht gut, aber bedeutend besser als täglich mehrfach übergeben und ich verlor nicht mehr ständig an Gewicht.

In der zweiten Schwangerschaft wurde das Medikament (weil es in Deutschland nicht mehr vertrieben wurde) weder von meiner Frauenärztin, noch von der Klinik unterstützt, die vorher beide mich darin unterstützt haben. Aus meiner Erfahrung hängt die Behandlung im Krankenhaus sowieso extrem von den gerade tätigen Assistenzärzten ab. Ich war in beiden Schwangerschaften bei der selben Frauenärztin und im selben Krankenhaus. Aber in der zweiten Schwangerschaft erhielt ich nur Vomex und auch nur sehr begrenzt Infusionen (O-Ton Assistenzärztin: damit sie Durst haben und damit den Druck was zu trinken!) erhalten. Unter Vomex bin ich immer eingeschlafen und habe dann im Schlaf gespuckt - war nicht so toll.

In der Klinik (die auch einen guten Ruf hatte) wurde ich wenig ernst genommen. Da ich selber damals im Gesundheitswesen (in einer anderen Klinik) gearbeitet habe, habe ich das Gespräch mit den Ärzten und Schwestern gesucht und um mehr Infusionen und vor allem Medikamente gebettelt. Dafür erhielt ich Diazepam. SIe lag eines Tages auf dem NAchttisch und wurde lt Schwester vom Chefarzt (der mich nie vorher zu Gesicht bekam) angeordnet, damit ich "mal runter komme". Ich habe sie nicht genommen, da meine Aufregung der schlechten Behandlung und meinem Gesundheitszustand geschuldet war und sich tatsächlich später gebessert hat.

Das war dann der Punkt wo mein (ansonsten sehr ruhiger deeskalierender) Mann nicht mehr konnte. Er hat sich dann einen Termin mit der Assistenzärztin geben lassen und hat darauf hin gewiesen, dass er sich einen Anwalt nimmt, falls ich irgendwelche bleibenden Schäden behalten würde, selbiges schrieb er auch dem Chefarzt. Daraufhin bekam ich tatsächlich mehr Infusionen und auch täglich Besuch vom Chefarzt. Es gab keinerlei Diazepam- Empfehlungen mehr, sondern Panthozol (Panthoprozol), was zumindestens den Magen beruhigte und das Erbrechen damit nicht mehr so blutig und schmerzhaft machte. Meine Hebamme gab mir Traubenzucker als EMpfehlung und meinte, ich soll alles trinken, was mir schmeckt, hauptsache Flüssigkeit und Kalorien. So bin ich wieder bei Apfelsaft und auch bei Limonaden gelandet, sogar MAlzbier.

Darunter musste ich weiterhin mehrfach am Tag erbrechen, aber es war aushaltbarer (insofern man bei ständigem Erbrechen von aushaltbar sprechen kann). Schön war es nicht und so hat mein Mann (der Facharzt für Orthopädie ist) mir am Ende doch noch Zofran (Ondansetron) besorgt. DAs war besser.

Am besten die Empfehlung von Embryotox mit zu den behandelnden Ärzten nehmen und auf die Empfehlungen hinweisen.
Ich könnte mir vorstellen, dass ihr eventuell doch nach anderen Ärzten suchen müsst, die einer medikamentösen Behandlung offener entgegentreten. Manchmal hilft auch regelmäßig Infusionen zu erhalten. niedergelassene Ärzte können das als Heilmittel verordnen, was ein Pflegedienst (sobald die Kasse ihr ok gegeben hat) dann in der Häuslichkeit umsetzen kann.

Das wichtigste, aber das machst du schon: Untertützung deiner Frau. Das ist wirklich gold wert, denn oft werden Frauen mit Hyperemesis nicht ernst genommen.

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Anne, Sonntag, 29. Dezember 2019, 00:25 (vor 1773 Tagen) @ Geralt

Hallo,

ich habe erst vor zwei Wochen mit Embryotox telefoniert und die meinten, dass man von Agyrax 3x täglich, in schlimmen Fällen auch bis 4 mal täglich nehmen kann. Ich nehme es in Kombiation mit Vomex. In meiner ersten Schwangerschaft war ich bei den dosierungen noch sehr zurückhalten. Jetzt hau ich mir alles rein, was embryotox mir erlaubt und dazu zählt agyrax und Vomex in Höchstdosis.

Ich denke es ist nicht sehr hilfreich, wenn man das Agyrax einige Tage unterbricht (wegen Krankenhaus). Wenn ihr das Geld habt, könnt ihr ja auf Selbetzahlerleistung ggf. einen Arztdienst kommen lassen, der Infusionen verabreicht. Oder ihr telefoniert alle Praxen durch, ob sich jemand erbarmt deine Frau an den Tropf zu legen. Mir hatte ein Krankenhausaufenthalt zwar etwas geholfen, aber sicher auch weil ich in einer super Kinik war. Wenn das drumherum nicht stimmt, bringt das m.E. nicht viel. Also ich merke dass es mir immer schlechter geht, wenn ich Schlafmangel oder große Sorgen habe. Dass mein Körper dann sehr erschöpft ist und die Kotzerei wieder losgeht.

Cariban würde ich auf jeden Fall ausprobieren. Mir selbst hat es nicht geholfen, aber sehr viele in Kanada und USA schwören drauf.

Von Tavor kenne ich nur Horrorgeschichten (bei nicht-Schwangeren). Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass so ein Teufelszeug in der Schwangerschaft erlaubt ist.

Ruf doch auch mal bei Embryotox an. Man muss sich vorab anmelden und kann da dann zeitnah anrufen.

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Geralt @, Freitag, 03. Januar 2020, 17:50 (vor 1768 Tagen) @ Anne

Hallo :)
Ich moechte euch allen, die sich die Zeit genommen haben uns zu antworten, erst einmal danken und ein frohes neues Jahr wünschen.
Eure Tipps und Vorschläge nehmen wir uns zu Herzen und sind über jede kleine Besserung - wenn auch nur temporär - froh. Meine Frau ist jetzt zum vierten mal im Krankenhaus. Dieses mal haben wir sie in ein anderes gebracht, um zu schauen ob es dort besser ist. Hier kriegt sie Meclozin als Tabletten zumindest einmal und auch Vitamininfusionen - was mehr als bei der Uniklinik ist.
Nächste Woche haben wir dann Arzttermine, um eine mögliche häusliche Versorgung zu besprechen. Wir haben zum Glück eine Ärztin im Haus, die ihr Zugänge legen kann. Da bräuchten wir nur noch die passende Verordnung und Rezepte vom Hausarzt und einen Frauenarzt, der auch gewillt ist für die ganz schlimmen Tage Ondansetron oder MCP zu verschreiben. Hier habe ich auch mit Embryotox telefoniert und bin inzwischen auf einem guten Kenntnisstand und weiß, welche Medikamente in welchem Umfang machbar, kombinierbar sind, etc. Das ist sehr viel wert!

Wir hoffen sehr, dass die Arzttermine uns nächste Woche weiter bringen und wir nicht mehr alle paar Tage ins KH hopsen müssen. Ich habe auch den dringenden Verdacht, dass die Übelkeit und Brechanfälle im Zusammenhang mit Dehydration stehen, da sie immer ein paar Tage nach den KH-Aufenthalten sich noch wohl fühlt (aber nur 1l ca am Tag schafft zu trinken) und es dann von vorne losgeht bis sie wieder "vollgepumpt wird".

Ich schreibe nächste Woche noch mal :)

Vielen herzlichen Dank euch allen!
LG

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Sunny, Dienstag, 07. Januar 2020, 22:25 (vor 1763 Tagen) @ Geralt

Hallo, leider kann ich keine hilfreichen Tipps geben, habe aber selbst mal eine Frage, die mir unter den Nägeln brennt: Wo bekommt ihr den momentan alle noch Agyrax her? Wo kann ich das derzeit bestellen?

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Anne, Dienstag, 07. Januar 2020, 23:04 (vor 1763 Tagen) @ Sunny

Mit Rezept über die Apotheke. Die bestellen das dann in Frankreich...

ich hatte selbst zuerst versucht das alleine zu bestellen. 2015 ging das noch ganz einfach über belgien. aber bin auch mit den online apotheken in frankreich nicht klar gekommen.

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Sunny, Freitag, 10. Januar 2020, 21:14 (vor 1760 Tagen) @ Anne

Danke für die Info!

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Zimtstern, Samstag, 11. Januar 2020, 15:36 (vor 1760 Tagen) @ Sunny

Hi Sunny,

ich hab es letztes Jahr in Belgien bei der Apotheke Reul bestellt. Ich hab dort angerufen und es war super schnell da.

LG

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Inge, Dienstag, 02. Juni 2020, 18:27 (vor 1617 Tagen) @ Zimtstern

Die haben es leider nicht mehr. Bestelle ebenfalls bei der pharmacie de la gare, kommt superschnell.

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Angela, Montag, 13. Januar 2020, 19:40 (vor 1757 Tagen) @ Sunny

Hallo,

habe gerade vor ein paar Tagen selbst bei einer französischen Apotheke angefragt.
Hier ist die Mailadresse: pharmacien@pharmaciedelagare.eu
Dort bekommt man es sehr günstig zzgl. 19,90€ Versand und Bearbeitungsgebühr. Also gleich viele Packungen bestellen ... dann ist der Preis auch ok ;-)

Liebe Grüße

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Micha, Sonntag, 19. Januar 2020, 09:43 (vor 1752 Tagen) @ Sunny

moincoinsante (Seite am besten mit dem Laptop aufrufen und auf Englisch schalten), nach 3 Tagen da gewesen, Versandmethode DHL Express: 5 Packungen für insgesamt (Versandt eingerechnet) 27 Euro. Pro Packung: 15 Tabletten a 25mg.
lg

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Agnes @, Berlin, Dienstag, 17. März 2020, 06:48 (vor 1694 Tagen) @ Micha

Ich bekomme es über die online Apotheke "Soin-et-nature" auch aus Frankreich, die versenden allerdings nur eine Pkg pro Sendung und die Liefergebühr liegt bei ca. 5 Euro. Lieferzeit beträgt etwa 5-7 Tage.

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