Ich hatte KEINE Hyperemesis in der 2. SS !!!
Hallo ihr Lieben...
ich möchte hiermit ein Versprechen einlösen, ein Vorhaben, welches ich mir vor Eintritt meiner zweiten Schwangerschaft fest vorgenommen haben.
Im Jahr 2018 war ich in diesem Forum als Betroffene stille Mitleserin und es hat mir unglaublich geholfen. Nun möchte ich wenigstens einen kleinen Teil davon zurück geben!!
Ich hatte in meiner ersten SS eine HG und hatte davor noch nie etwas davon gehört
(wie wohl die meisten...)
Los ging es an unserem ersten Urlaubstag, wir hatten 1200km mit dem Auto vor uns. Ich war die erste Zeit der HG im Ausland, "gefangen" in den Fittichen der Schwiegermutter der älteren Generation und vegetierte vor mich hin. Immer die Angst und Ungewissheit...der ständige Gedanke "das kann doch nicht normal sein". Ganz Klischeehaft war auch ich geblendet von den strahlenden und glücklichen Schwangeren in den Hochglanzmagazinen, wo immer nur allerhöchstens von "Morgenübelkeit" die Rede war und wie wunderbar sich schwanger sein doch anfühlt. Mein Gefühl sagte mir, lieber ins Krankenhaus zu gehen. Es war übrigens Heiligabend. Großartig.
Ich gehöre noch zu den "Glücklichen", bei welchen sich die HG ca in der 15. Woche so langsam verabschiedete...das Schlimmste war trotzdem (und das werden viele Bestätigen können) die Ungewissheit wie lange man diesen Zustand noch aushalten muss. Keiner kann einem sagen wann es vorbei ist. Ich hörte von der Gynäkologin im Krankenhaus, dass sie selbst davon betroffen war und es bis zur Geburt anhielt. Ich war einfach nur geschockt.
Ich komme selbst aus dem medizinischen Bereich und die Krankenhausaufenthalte waren der Horror für mich, vor allem auch deshalb, weil ich weiß wie es hinter den Kulissen aussieht. Ich wurde das eine Mal im Wartebereich der Gynäkologischen Ambulanz fast drei Stunden auf dem Sofa liegend vom Personal ignoriert, zu schwach mir ein Glas Wasser zu holen...keiner Interessierte sich für mich. Ich wollte im Erdboden versinken, da ich für die anderen wartenden Patienten wohl ziemlich interessant gewesen sein muss, so wie ich beobachtet wurde.
Das selbe Krankenhaus warf mich zwei Tage später morgens aus dem Bett, da sie sehr spontan ein OP Bett brauchten. Eine Patientin, welche nur rumliegt und Infusionen bekommt, bringt der Klinik nun mal nicht so viel Geld wie ein OP Bett...so ist es nun mal. Die Folge war, dass keine Zeit blieb meinen Mann zu informieren und ich mit meiner großen Tasche alleine versucht habe die Station zu verlassen. Ich bin auf dem Gang vor Schwäche fast zusammen gebrochen, es hat niemanden interessiert. Das Schlimmste aber waren die Kommentare der Krankenschwestern und Ärzte während des Aufenthaltes, es hat meinen sowieso schon sehr labilen psychischen Zustand extrem verschlechtert. Alle Wörter waren ein Stich ins Herz.