neu hier Meinung gefragt
Hallo zusammen,
Ich bin schon länger stille Mitleserin, habe mich bisher aber nicht "getraut" auch mitzuschreiben, da es mir im Vergleich zu euch relativ gut geht. Aber nun ist es so weit.
Zu mir:
Ich stecke mittlerweile in meiner zweiten Schwangerschaft, in meiner ersten Schwangerschaft hatte ich dauerhafte starke Übelkeit, die bis in den Kreissaal gedauert hat. Die ersten 13 Wochen habe ich damals in Hoffnung der Besserung nach dem ersten Trimester so hinter mich gebracht, danach habe ich Vomex A Dragees genommen, gefühlt wie TicTacs. Geholfen haben sie nur teilweise. Erbrochen habe ich mich im Vergleich zu euch relativ wenig, ich glaube bis zu 2x am Tag, auch ohne Medikamente. Trotzdem war ich noch Arbeiten und hatte zumindest irgendwann in der Schwangerschaft auch Abends ein Sozialleben (leider weiß ich nicht mehr ab wann).
Jetzt in der zweiten Schwangerschaft ist alles so viel schlimmer. Die Übelkeit hat zwar etwas später erst angefangen (7. Woche), aber ist innerhalb einer Woche so schlimm geworden, dass ich quasi nur im Bett liege. Vomex hat leider gar nicht mehr geholfen, mittlerweile nehme ich 3x täglich Agyrax. Und damit muss ich mich auch nur noch 1-2x am Tag durchs Zähneputzen übergeben. Essen und Trinken geht damit auch im Normalfall. Die Übelkeit ist trotzdem mal schwächer, aber meistens durchgehend da und steigert sich Abends so schlimm. Ohne Agyrax wüsste ich nicht wie ich die Zeit überleben sollte und könnte vermutlich auch nichts essen oder trinken. An Arbeiten oder einen Alltag, geschweige denn mit meinem Sohn auf den Spielplatz zu gehen ist gar nicht zu denken. An guten Tagen kann ich es ertragen, dass er bei mir im Bett spielt, an schlechten kann ich ihn gar nicht sehen/riechen.
Ich weiß, dass ich mit meinen Symptomen vermutlich gar nicht hier her gehöre, weil es nicht mal annährend so schlimm ist wie bei den meisten Hyperemesis Schwangerschaften.
Aber gerade in dieser Schwangerschaft macht mich die ganze Situation auch psychisch total fertig. Ich habe keine Sozialleben mehr, liege nur im Bett und verpasse das Leben meines 3 jährigen Sohnes. Ich habe zwar viel Unterstützung, aber niemanden der auch nur annährend ähnliches mitgemacht hat.
Und nun zu meiner eigentlichen Frage:
Ich weiß vom stillen mitlesen, es gibt hier einige, die mit Medikamente ganz guten Erfolg hatten, auch wenn leider nicht alle.
War euer Anspruch den Tag erträglich zu machen oder euer Leben bzw. zumindest Alltag wieder nachkommen zu können?
Ich weiß einfach nicht, ob ich stärkere Medikamente wie MCP ausprobieren sollte, oder ob ich einfach froh sein sollte, wenn es mir tagsüber so gut geht, dass ich nicht am Verzweifeln bin.
Entschuldigt bitte den langen Text, es tut gut sich einmal alles von der Seele zu schreiben.
Ich bin mittlerweile fast in der 13. Woche angekommen und habe glücklicherweise ein gute Unterstützung von meinem Partner und unseren Familien. Trotzdem liege ich seit 5 Wochen quasi alleine im Zimmer herum und kann langsam nicht mehr. Nach der Beobachtung von meinem Partner ist es mittlerweile minimal besser geworden, sprich ich sitze Abends beim Abendessen zumindest mit am Esstisch.