Arzt ist keine große Hilfe
Hallo zusammen,
Ich bin im Mai, nach künstlicher Befruchtung schwanger geworden. Ende der fünften SSW ging es los mit Erbrechen und starker Übelkeit.
Innerhalb von drei Tagen lag ich komplett flach. Alles roch ekelig für mich, ich bekam kaum Nahrung runter und wenn kam sie oft wieder raus, auch Erbrechen auf leeren Magen lernte ich leider kennen. Trinken schaffte ich immer hin so 0.5 Liter am Tag. Ich muss allerdings dazu sagen dass sich das Erbrechen auf 6-8 Mal am Tag beschränkte (ich weiß viele hier trifft es deutlich schlimmer) Ich befolgte sämtliche Tipps aus dem Internet wie kleine Mahlzeiten essen, vor dem aufstehen essen usw. Nichts half. Ich kontaktiere meinen Frauenarzt. Erst riet man mir zu Vomex was mich leider nur müde machte aber nichts gegen die Übelkeit und das Erbrechen tat, dann erhielt ich Xonvea. Aber auch das brachte keine Linderung. Erneut bat ich meinen Frauenarzt um Hilfe, dieser sagt mir dass es nichts mehr gebe und ich da durch müsse. Man könne mir nur weiterhin krankschreibungen ausstellen. Zu dem Zeitpunkt ging es dann auch mit meiner Psyche bergab. Ich kam mir so hilflos und alleingelassen vor und dachte ich schaffe das in dem Zustand nicht. Ich hatte ein paar doofe Gedanken und habe mir dann sofort Hilfe in dem Bereich gesucht.
Durch Zufall las ich dann auf meiner Krankschreibung die Diagnose Hyperemesis. Hatte ich zuvor noch nie was von gehört, noch hatte mich der Frauenarzt hierzu aufgeklärt. Also informierte ich mich im Internet, wobei ich u.a. auch auf dieses Forum stieß und telefonierte mit Embryotox.
Ich besorgte mir Agyrax aus der Auslandsapotheke aber leider auch hier kein Effekt.
Mit der Bitte um Ondansetron schlug ich dann bei meiner Frauenärztin auf (die Vertretung stellte mir ein Rezept aus) und zum ersten Mal seit sieben Wochen ging es mir besser. Zu diesem Zeitpunkt habe ich gut 10% meines Körpergewichts verloren. Ich konnte wieder mehr essen und trinken war auch kein Problem. Die Übelkeit war zwar nicht weg aber erträglich und das Erbrechen meistens auf 1-2 mal am Tag reduziert, mit Glück auch mal ein Tag ohne Erbrechen dabei.
Diese Woche benötigte ich dann wieder ein neues Rezept (meine Frauenärztin war aus dem Urlaub zurück) sie sagte mir sofort dass sie mir dieses Medikament nicht verschreibt. Ich müsse an mein Kind denken und da so durch. Ondansetron sei zu gefährlich.
Weinend kam ich zu Hause an, in Panik wieder mit Erbrechen auf dem Sofa zu landen. Mein Mann rief daraufhin bei meiner Frauenärztin an um in Erfahrung zu bringen welche Gefahren bei Ondansetron bestehen.
Sie erwähnte die orofaziale Fehlbildungen, wobei wir genau nachfragten, da sich die Spaltungen bis zur 12 Woche schließen oder eben nicht, ich in der 17 SSW bin und der Ultraschall gerade gezeigt hatte dass alles geschlossen ist bei unserem Baby. Wir erwähnten auch das Gespräch mit Embryotox worauf garnicht eingegangen wurde. Weiter meinte Sie man wisse nichts über Spätfolgen bei den Kindern da Ondansetron ja erst 5-6 Jahre eingesetzt wird. Hierzu konnte ich keinerlei Warnung im Internet bezgl. Spätfolgen finden und Ondansetron wird meiner Recherche nach fast 20 Jahre eingesetzt. Sie meinte auch bei mir wäre es nicht schlimm genug (Gewicht seit der Einnahme von Ondansetron gleichbleibend) was den Einsatz von Ondansetron rechtfertigen würde und sie hat in 25 Jahren noch kein einziges Mal dieses Medikament verschrieben. Sie empfahl außerdem Akupunktur. Am Ende bot sie wenig begeistert an dass wir Unterschreiben können dass wir das Risiko tragen und gegen Ihre Empfehlung das Medikament haben wollen.
Ich habe unterschrieben aber das Telefonat lässt mich nicht los. Geht es mir nicht schlecht genug dass mir dieses Medikament zusteht? Stelle ich mich zu doll an und muss es einfach aushalten bis es vorbei ist?
Ich bin total verunsichert.